Nausicaä of the Valley of the Wind - Original Soundtrack (Wasabi Records)
Die friedliebende Prinzessin Nausicaä ist mit der Zerstörung ihrer Welt konfrontiert. Nicht weit entfernt vom Tal der Winde in dem sie lebt, steht mitten in der Wüste ein Wald voller giftiger Pflanzen und ekligen Insekten. Sie will den Wald allerdings beschützen, da ihr bewusst ist, dass er ein wichtiger Teil des Ökosystems ihres Planeten ist. Andere Menschen stimmen ihr in diesem Punkt aber nicht gerade zu und wollen den lästigen toxischen Wald vernichten. Ohne zu ahnen, dass sie somit alles Leben auslöschen könnten.
Nausicaä ist wohl mein liebster Anime von Hayao Miyazaki (Kikis kleiner Lieferservice). Mit diesem Film legte er nicht nur den Grundstein für Studio Ghibli, sondern legte auch schon die festen Bestandteile der Filme fest. Fantastische Welten und eine umweltfreundliche Botschaft waren seitdem immer mit dabei. Aber wie jeder andere Film auch, würde Nausicaä ohne Musik nicht funktionieren können. Für diese war hier Joe Hisaishi (Prinzessin Mononoke) zuständig, der hier seine erste Zusammenarbeit mit Hayao Miyazaki ablieferte, auf die bis Heute noch viele folgen sollten.
Objektiv gesehen ist dieser Frühe Soundtrack des Komponisten sicherlich nicht sein bester. Subjektiv nach meinem Geschmack beurteilt, ist es aber einer der schönsten und gehört auch zu den Soundtracks, die ich auch so hören würde ohne den Film zu kennen. Am dominantesten hat der Musikant hier Orgeln in verschiedensten Arten und Schlaginstrumente verwenden lassen. Dadurch entsteht oft ein leicht psychedelischer Eindruck, etwas Krautrock ist ebenso zu verorten. Die unheimlich und psychedelisch wirkenden Stücke passen perfekt zu dem toxischen Wald um den es geht. Harmonischer geht es dann bei Nausicaäs Flugeinlagen mit ihrem Hängegeleiter “Möwe” zu. Für spannende Szenen gibt es noch Orgeln im klinisch mit Klavieren. Dazu noch ein leicht elektronisch angehauchter Hintergrund und so kommt teilweise ein wenig der Eindruck eines Videospielsoundtracks auf. Vergleichbar wohl am ehesten mit den bekanntesten Scores aus Castlevania. Für Action Szenen ist die Herangehensweise etwas epischer. Hierbei sorgen vor alledem die Bläser für Parts die nicht wenig an John Williams (Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung) erinnern.
Gefällt mir äußerst gut. Somit kann die musikalische Untermalung von Kaze no tani no Naushika, nicht nur als solche, sondern auch losgelöst vom Film völlig überzeugen und für 40 Minuten ohne Probleme unterhalten.
Wie die anderen Ghibli Soundtracks, die ebenfalls bei Wasabi Records erschienen ist, kommt auch der zu Nausicaä in einem sehr hübsch gestalteten Digipack. Diesem liegt ein Booklet bei in dem zum einen ein kurzes Essay über die Bedeutung der Natur in Nausicaä zu finden ist, ebenso wie ein Studiotagebuch das während der Aufnahmen im Jahre 1984 geführt wurde. Beides auf Englisch.
7,6 von 10 königliche Maden