Die geheimnisvolle Insel (2010) [M.I.G.]
Während des Sezessionskriegs werden einige Yankees von Konföderierten gefangengenommen. Nach einigem Gerangel können drei Nordstaatler mit einem Heißluftballon entkommen. Mit in der Gondel sitzt einer der Südstaatler als sie durch eine Anomalie in der Luft auf eine fremde Insel gesogen werden. Jetzt müssen die vier sich zusammenreißen um irgendwie auf der fremden Insel zu überleben. Mit dem Boot zu fliehen, scheint unmöglich zu sein. Ein Riesenkraken bewacht nämlich die Küste. Aber auch auf der Insel selbst treiben sich merkwürdige Wesen herum und außerdem steht der örtliche Vulkan auch noch kurz vor dem Ausbruch. Bald trifft die Truppe auf zwei junge Frauen aus unserer Zeit. Die eine heißt Julia „Jules“ Fogg (Nicht witzig!). Gemeinsam entdecken sie ein scheinbar verlassendes Haus in dem sie sich verschanzen. Bald kommt aber der eigentliche Bewohner zurück: Captain Nemo (Sir William Morgan Sheppard).
Man kann ja sagen was man will, aber in anbetracht der indischen Geschichte ist es nicht gerade feinfühlig Captain Nemo von einem Briten verkörpern zu lassen. Aber da man auch bei keiner anderen filmischen Inkarnation derart Feinfühlig war, kann man es vom Syfy Channel schon erst recht nicht verlangen. Dafür versucht der Film aber an anderen Stellen politisch korrekt zu sein und letztlich ist es ja auch relativ wurscht, da sich vermutlich weltweit kein einziger Inder darüber aufregen wird. Widmen wir uns lieber dem Film. Es handelt sich hierbei mal wieder um einen SyFy Movie. Und ich muss sagen, dass ich relativ überrascht bin wie gut er mir gefallen hat. Natürlich ist diese eher lockere Adaption von Jules Vernes Roman kein großer Wurf und sicherlich gibt es einige bessere Umsetzungen, aber wenn dieser Film mal im Fernsehen läuft kann man durchaus einschalten. Vor allem wenn man etwas für die Kunst der schlechten Unterhaltung übrig hat.
Natürlich ist der CGI Kraken ziemlich hässlich und auch ein Vulkan wurde schon mal ansprechender in die Wildnis photogeshopped, aber auch da haben wir schon schlimmeres gesehen. Am geilsten sind eigentlich die Mutanten, die aussehen wie Monsterkostüme aus den Fünfzigern, die Roger Corman zu albern fand. Mein letzter Kritikpunkt ist Abby, Julies kleine Schwester. Selten eine nervigere Person erleben müssen. Da fand ich sogar den Rassisten der Truppe sympathischer. Aber ansonsten ist alles ganz annehmbar. Die Story wird halbwegs schlüssig und etwas spannend erzählt. Es geht immer flott voran und mit Edrick Browne (Drive Angry) haben wir auch einen äußerst sympathische Performance mit im Boot. Wenn er so weiter macht, darf Mark Sheppard (Firefly) öfter Regie bei Trashfilmchen führen und nicht immer nur mitspielen.
Dieses Abenteuer teilt sich die Jules Verne Klassiker Box 6 mit dem exklusiv in dieser Box zu findenden Cartoon von “In 80 Tagen um die Welt”, “Die mysteriöse Insel”, “Die Reise zum prähistorischen Planeten”, “Die Reise zur geheimnisvollen Insel” und “30.000 Meilen unter dem Meer”
5 von 10 wandelnde Algen