American Evil (2008) [Schröder Media]
Rain (Georgina Lightning) wird seit einiger Zeit von schlimmen Visionen heimgesucht, durch die sie ein schreckliches Geheimnis über den örtlichen katholischen Priester erfährt, das in einer starken Verbindung zu den Ereignissen steht, durch die ihre Mutter zu einem nervlichen Wrack wurde. Doch nun bandelt ihre Tante mit dem Priester an und ihr könnte das gleich passieren wie einst ihrer Mutter.
American Evil unternimmt dezente Ausflüge in die Bereiche Mystery, Horror und Thriller, bleibt aber immer relativ unauffällig. Es handelt sich letztlich viel mehr um ein Drama, dass nicht durch die tolle Machart auffällt oder durch großes handwerkliches Geschick von Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin Georgina Lightning (Pocahontas 2), sondern durch das spannende und filmisch bisher nicht beachtete Thema das dem ganzen zugrunde liegt.
Georginas Skript basiert nämlich auf Geschichten, die ihr Familienmitglieder erzählt haben. Genauer gesagt geht es um den kulturellen Genozid an den amerikanischen Ureinwohnern. Um von diesem zu erzählen muss man allerdings nicht weit zurück gehen zu den Anfängen der amerikanischen Kolonialisierung, denn sogar noch im Jahre 1975 errichtete die US-Regierung oftmals katholisch geführte Internate in die indianische Kinder gesteckt wurden um ihnen ihren heidnischen Glauben und ihre Kultur auszutreiben. Dabei wurden sie unter anderem zu harter Arbeit gezwungen unter Medikamente gestellt und nicht zuletzt physisch, psychisch und sexuell missbraucht. Die Selbstmordrate der Kinder und Jugendlichen war damals unheimlich hoch. Dieses finstere Kapitel der jüngsten Vergangenheit aufzuarbeiten und mehr publik zu machen ist das Ziel dieses Films. Und genau das schafft die Regisseurin auch. Sie macht ihre Arbeit zwar nicht sehr gut, zu vieles in der Handlung verläuft im Sand, Charaktere sind teilweise ziemlich egal und es passen oftmals nicht alle Teile ineinander, doch letztlich kommt ihre Botschaft an und man fühlt wirklich sehr mit den Hauptfiguren mit.
Da stören am Ende die kleinen und großen Probleme des Films nicht mehr zu sehr. Ein gutes Beispiel dafür wie ein interessantes und packendes Thema auch einen nur noch gerade so mittelmäßigen Film über die gesamte Spielzeit hinweg retten kann. Sicherlich kein wirklich guter Film aber um sich dem Thema auf nicht zu schwere Weise zu nähern gar nicht verkehrt. Adam Beach (Cowboys & Aliens) spielt ganz okay, während Bradley Coopers Charakter absolut keine Daseinsberechtigung und hält den Film immer wieder unangenehm auf. Inhaltlich trotzdem sehr empfehlenswert.
Über Bonusmaterial hätte ich mich bei diesem Film ganz besonders gefreut, leider gibt es nicht mehr als den original Trailer und noch die zu “Turkish Gambit”, “Das Chaos”, “Der Bomber”, “Strigoi - The Undead”, “Bounty Hunters”, “The Hunters” und “Spezialeinheit Ostfront” oben drauf.
5 von 10 aufmüpfige kleine Mädchen