Vampire Dog: Mein bester Kumpel - Ein Vampir auf vier Pfoten (2012) [Ascot Elite]
Eigentlich berührt es Ace (Collin MacKechnie) nicht weiter, dass sein Großvater, der Vater seines ebenfalls verstorbenen Vaters, gestorben ist. Gerade ist er mit seiner Mutter, die Musiklehrerin an der Lugosi Schule ist, umgezogen und in seiner neuen Schule blamiert er sich gleich am ersten Schultag und hat es danach erstmal schwer Anschluss zu finden. Außerdem kannte er den alten Mann überhaupt nicht. Was Opas Tod für Ace dann doch bedeutend macht, ist dessen Erbe. Er soll nämlich bald schon Post aus Transsylvanien bekommen, wo Opi gewohnt hat und seinen Hund Fang vermacht bekommen. Bald muss er feststellen, dass Fang kein normaler Hund ist. Fang ist nicht nur sonnenscheu und frisst nichts als rotes Gelee, nein, er ist auch noch über 600 Jahre alt und kann sprechen. Und das war noch nicht mal alles. Er muss nun also irgendwie den Schulalltag überstehen, auf seinen Hund aufpassen und dann noch das süße nerdige Mädchen von sich überzeugen, das leider lieber mit den coolen Kids rumhängt. Doch als die Schule den Battle of the Bands gewinnen muss um fortbestehen zu dürfen, wird der ausgezeichnete Drummer plötzlich doch interessant für seine Mitschüler.
Bei Vampirhunden, denkt wohl jeder Horrorfan sofort an Zoltan, Draculas Bluthund. Für die kleinen Zuschauer darf es dann aber doch etwas harmloser sein und dabei kommt dann Fang raus, ein süßer, Gelee verspeisender Vampirhund. Sofort fällt auf das der Look sehr nahe an Disney Channel Fernsehfilmen ist und natürlich sofort an “Mein Babysitter ist ein Vampir” denken lässt. Regisseur Geoff Anderson wusste scheinbar auch nicht so richtig was er macht. Der Film hat keinerlei Tempo, kein Timing, keinen Spannungsaufbau, nichts. Bösewichte werden zwar eingebaut, haben aber keinerlei Einfluss auf irgendwas. Niemals kann Spannung aufkommen, es gibt keinen echten Konflikt, der nicht noch in der selben Szene in der er aufkommt weggewischt wird oder sonst irgendetwas, dass Interesse wecken könnte. Normalerweise ist Geoff Anderson aber auch für die Effekte bei SyFy zuständig. Zum Beispiel bei Filmen wie “Deep Threat” oder “Ogre” und saß hier auch zum ersten mal auf dem Regiestuhl.
Viel problematischer als die Art seiner Regie, ist aber sicherlich das Drehbuch von Tracy McMenemy, die scheinbar zum ersten mal irgendetwas fürs Filmmedium gemacht hat. Die Idee einen Film über einen Vampirhund zu machen, könnte ja eigentlich einen ganz amüsanten Kinderfilm hervorbringen. Leider geht es so gut wie überhaupt nicht um ihn. Auch Konflikte kommen durch seine vampireske Natur auf. Er hat einen komischen Schlafrhythmus. Wird einmal erwähnt, sorgt aber für kein Problem. Er kann bei Sonne nicht rausgehen und ist traurig, weil er nicht wie ein echter Hund spielen kann. Erstens könnte man im Schatten mit ihm spielen und außerdem findet man sofort eine Übergangslösung indem man ihm einen Pulli gibt und später entwickelt Skylar (Julia Sarah Stone), das Nerdmädchen, ein Mittel gegen Sonnenallergie. Somit ist auch dieses Problem gelöst. Das war’s. Ansonsten hat nichts in der Handlung etwas mit dem Hund zu tun. Dabei muss ich noch sagen, dass es durchaus einen sehr cleveren Plotpunkt gibt. Fang frisst nur Gelee. Dabei ist er doch ein Vampir. Woran liegt dies also? Ganz klar Hunde mögen Knochen und ein Vampirhund frisst natürlich nur die Überreste von verstorbenen Tieren. Also die Knochen selbst. In Gelee ist Gelantine und zack, Vampirhund. Klingt für mich irgendwie logisch.
Der Großteil der Zeit geht aber leider damit drauf, dass man irgendwie versucht eine Liebesgeschichte und “Sunday Highschool Musical” oder was auch immer für ein Schul Musical unterzubringen. Nervt! Besonders Skylar ist richtig scheiße. Immer wieder verrät sie Ace und fällt ihm in den Rücken weil sie cool dastehen will, aber auch das hat keinerlei Konsequenzen für ihn. Die Moral ist scheinbar das Mädchen unfreundlich zu netten Menschen sein müssen um cool zu sein und als Junge muss man sich doof behandeln lassen, vielleicht findet man so irgendwann eine Freundin. Denn wenn man gebraucht werdet findet euch schon jemand cool. Zumindest solange ihr nützlich seid.
Was mir an der Geschichte mit dem Dtumming gefallen hat, ist dass man sich die Mühe gemacht hat einen echten Schlagzeuger als Double für Ace ranzuholen. Somit spielt jemand wirklich genau das was man auch hört. Diese Mühe machen sich wiederum sogar echt große Musikproduktionen nicht oft. Die CGI, die den Hund zum sprechen bringen sehen okay aus, sind aber im Vergleich zum Rest des Film relativ professionell. Die Kids die hier spielen, sind allesamt okay und für ihr alter entsprechend ziemlich gut. Da sollte man nicht zu streng sein. Ansonsten sie noch gesagt, dass der Film eine sehr offensichtliche Bela Lugosi Anspielung hat und eine noch viel planlosere auf “Andy Warhol's Dracula”. Warum auch immer. Sehr schlechter Kinderfilm, der auch für Kids nicht mehr als ein paar Furzwitze und peinliche Slapstick Einlagen zu bieten hat. Die meiste Zeit wird sich aber auch die Zielgruppe nur langweilen.
Die DVD von Ascot hat tolle Bild und Ton Qualität zu bieten. Auch die deutsche Synchro ist gelungen. Bonusmaterial hat man sich gespart, dafür liegen der DVD noch 6 Hundewelpensticker bei. Das ist ja zumindest etwas mehrwert.
2 von 10 Gelee Junkies