Schloss des Schreckens (1963) [Schröder Media]
Frankreich Anfang des 19. Jahrhundert. Der napoleonische Lieutenant Andre Duvalier (Jack Nicholson), wird von seinem Regiment getrennt. Beim ziellosen umherwandern an der Küste erblickt er eine wunderschöne junge Dame (Sandra Knight), die er sogleich nach dem Weg nach Coldon fragt, wo er hofft sein Regiment wieder zu treffen. Sie antwortet ihm allerdings nicht und lockt ihn ins Wasser, wo er sein Bewusstsein verliert. Er wacht wieder auf als er plötzlich von einem Vogel attackiert wird, der einer alten Dame (Dorothy Neumann) gehört. Die alte Frau sorgt kurz für ihn und versucht ihm zu erklären das die junge Schönheit nicht existiert, doch als er ihre Obhut verlässt erscheint sie ihm schon wieder, wobei er beinahe von einem Steinschlag getötet wird. Diesmal wird er von einem Mann gerettet, der ihm sagt er müsse die Burg von Baron Von Leppe (Boris Karloff) betreten um das Geheimnis der jungen Frau zu lüften. Der Baron ist allerdings nicht gerade redselig. Währenddessen häufen sich die mysteriösen Vorkommnisse immer mehr.
Corman (Scorpius Gigantus) hatte für seine Poe Verfilmung “The Raven” ein schickes Schloss bauen lassen. Damit muss sich doch noch etwas mehr Geld machen lassen. Also holte er sich Boris Karloff (Die, Monster, Die!) für drei Tage ans Set und drehte seine Szenen ab. Francis Ford Coppola (The Rainmaker) drehte danach auch noch ein paar Tage. Monte Hellman (Silent Night, Deadly Night 3: Better Watch Out!), Jack Nicholson (The Shooting) und Jack Hill (Foxy Brown) durften wohl auch mal kurz im Regiestuhl sitzen. Lustig ist zudem noch das auch noch Sets von “The Haunted Palace” mit Vincent Price wiederverwendet wurden und die Uniform die Nicholson trägt hatte Marlon Brando schon mal vorher in Desiree an. Cool ist ja auch, dass die Außenansicht des Schloss in vielen anderen Streifen wieder verwendet wurde. Leider wird die tolle Kulisse im Finalen akt völlig durch eine Überflutung zerstört, bei der man im übrigen lustigerweise sieht wie die ganzen Schaumstoffsteine an der Wasseroberfläche schwimmen. Trotzdem ein, für solch ein Budget, grandioses Finale. Aber auch ansonsten sind die Effekte gut gemeint, aber nicht ganz gelungen umgesetzt worden. Man denke dabei nur an den offensichtlichen Dummy, der von der Klippe gestürzt wird oder Ilsas schmelzendes Gesicht, das stark nach Schokolade aussieht.
Die Story ist ganz nett und passt eigentlich auch gut in Cormans Poe Reihe, obwohl diese Geschichte nicht von ihm stammt. Vom Feeling her komm dieser Film den anderen Poes von Corman aber sehr nahe. Das Gothic Feelling funktioniert hier jedenfalls klasse und mit Nicholson und Karloff hat man auch zwei sehr starke Akteure an der Hand die eigentlich immer gut spielen egal mit was sie arbeiten müssen. Der dressierte Vogel kommt auch cool und sorgt für Ärger und insgesamt ist “The Terror” ein Film der schon spaß macht, wenn man über seine offensichtlichen Mängel hinwegschaut und sich daran einfach erfreut.
Der Film befindet sich gemeinsam mit “Draculas Blutnacht”, “White Zombie”, “Nacht der lebenden Toten”, “Last Man on Earth” und “Tanz der Toten Seelen” in der Walk of the Dead - Vampires vs. Zombies Box von Schröder Media.
5,4 von 10 komische Geier