Liebesmarkt (1973) [WVG Medien]
Iris (Monica Marc) ist hübsch und ziemlich scharf. Nun will sie für ihre Doktorarbeit den Kontakt und Liebesanzeigen Markt analysieren. Da aber selbst ein fleißiges Mäuschen wie sie, sich nicht alleine mit allen Interessenten treffen kann, spannt sie gleich mal ihren gesamten Freundeskreis mit ein. Dabei kommt es nicht nur zu sinnlichen, sondern auch zu komischen oder gefährlichen Situationen. Unter anderem wird sie und ihr Freund beim Partnertausch mit einem reichen Pärchen vom Gerichtsvollzieher überrascht. Doch bei diesem einen Erlebnis soll es nicht bleiben. Unter anderem geben die Damen vor gut bestückte Matrosen zu sein und irgendwann gerät Iris sogar in die Fänge eines üblen Sexkults.
Wie meist ist auch hier Alois Brummer (Auf ins blaukarierte Himmelbett) als Produzent tätig gewesen. Zum Glück hat er aber mal nicht Regiegeführt. Dafür war nämlich Hubert Frank (Muschi Maus mag's grad heraus) zuständig. Man kann jedenfalls sagen das der Herr durchaus handwerklich versiert ist. Im Gegensatz zu Brummer weiß er durchaus wie man eine Szene arrangiert und auch mal etwas Stimmung entstehen lässt. Sogar im Kapitel mit dem Kult, kann ein wenig unheimliche Atmosphäre erzeugt werden. Auch im Bereich der Erotik macht einiges richtig, was andere Filmschaffende des Genres nicht so recht hinbekommen wollten. Letztlich handelt es sich ebenso wie bei anderen Filmen dieser Art nur um lose zusammenhängende Episoden, mit mild erotisch aber meist amüsanten Inhalt. Der Klamauk ist hier dafür nicht zu anstrengend und teilweise durchaus lustig. Man beweist hier auch einen Blick fürs Detail, wodurch auch mal etwas subtilere Witzchen möglich sind.
Langeweile kommt diesmal jedenfalls nur selten auf. Nicht nur als schmuddeliger Schornsteinfeger, sondern auch als schüchterner Schweizer ist Josef Moosholzer (Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen 2: Höllisch heiße Mädchen) diesmal zu sehen. Konstantin Wecker (Der Ostfriesen-Report) gibt den Blödelbaden aber auch die weibliche Belegschaft weiß zu unterhalten. Sympathisch und aufreizend wird die Hauptrolle von Monika Mark (Sonne, Sylt und kesse Krabben) gegeben. Ähnlich kess führt Ingrid Steeger (Bumsfallera in Kitzelhausen) durch den Film. Marita Vogelsang (Urlaubsgrüße aus dem Unterhöschen), Doris Deltas (Der neue Hausfrauen-Report) und Karin Glier (Die Jungfrauen von Bumshausen) sind aber auch keine unbekannten Popöchen und sind schon lange nicht mehr schüchtern.
Insgesamt ein solide runter gedrehtes Werk, dass einen der Lichtblicke des Genres darstellt. Die Handlung ist zumindest irgendwie vorhanden und der Witz ist nicht immer ganz so dämlich wie man meinen mag. Am störendsten war eigentlich das Ende. Der Film hört irgendwann nämlich einfach auf. Kein Schluss kein Abspann, es kommt nicht mal mehr zur wortwörtlichen Klimax. Man könnte also beinahe von einem finalen Rohrkrepierer reden. Konnte trotzdem recht kurzweilige unterhalten.
Von der Aufmachung her, kommt der Film in der schicken nostalgischen Aufmachung wie die anderen Bettabenteuer der Erotik Classics. Das Infobeiblatt ist ebenso wieder mit dabei. Dafür ist die DVD selbst vollkommen nackt. Denn außer dem Film ist auf der Disc absolut nichts zu finden. Nicht mal Trailer hat man dem Käufer gegönnt.
6 von 10 kegelförmige Busen, die keinen BH brauchen