Deadpool Killustrated #1 (Marvel)
Lange hat er gebraucht, aber letztlich hat Deadpool doch ganz allein alles Leben im Marvel Universum ausgelöscht. Aber da er in einem Multiversum lebt, ist es egal wie viele Spidermänner und Captain Americas er tötet. Es hört niemals auf. Ihm wird bewusst, dass es egal ist, wie viele Helden er tötet, am Ende findet das Marvel Universum doch immer eine Möglichkeit ihn auf irgendeine Weise wiederzubeleben, selbst wenn er seine Heilungsfähigkeiten kurz ausschalten könnte. Er muss also an die Wurzel des Übels kommen. Da er als einziger Charakter die fourth Wall durchstoßen kann, ist ihm bewusst das er nur eine Comicfigur ist und das Multiversum hört erst auf, wenn die Schreiber keine Ideen mehr haben. Da er als fiktive Figur nicht in die Realität eingreifen kann, versucht er die Inspirationsquellen zu zerstören. Er nimmt die intelligentesten Superschurken als Geiseln und lässt sie eine Dimensionsreisemaschine bauen. So reist er in die Welt von Don Quixote und Moby Dick doch dann taucht Pinnochio auf. Scheinbar verschmelzen die verschiedenen fiktiven Welten.
Die neue, vierteilige Deadpool Miniserie, setzt genau da an, wo man mit Deadpool Kills the Marvel Universe aufgehört hat. Deadpool andere fiktive Welten der klassischen Literatur infiltrieren zu lassen ist eine nette Idee, dabei nervt nur, dass es fast die gesamte erste Ausgabe dauert bis man dahin kommt. Ich will weder sehen wie er zum hundertsten mal Spider-Man tötet, noch möchte ich 10 Seiten lesen in denen Doc Oc davon schwafelt wie er seine Dimensionsmaschine baut. lähmend langweilig. Wenn wir dann aber kurz vor knapp bei Moby Dick ankommen wird’s richtig krass. Dann ist es aber auch schon zu ende. Sollte man so etwas wie Tempo in der zweiten Ausgabe entdecken, dann könnte die Mini in der zweiten Hälfte richtig cool werden. Der Anfang ist leider so träge wie ein Relaxo im Winterschlaf.
Beim Artwork kann Matteo Lolli erstmal viel Mittelmaß kredenzen. Jedenfalls ist es während Wade noch in der Marvel Welt ist sehr gewöhnlich. Wenn er beim guten Don ist oder Moby Dick zerfleischt, sind es hingegen echt cool aus. Der Splatterkram ist zwar unendlich übertrieben, kommt aber ganz cool rüber. Sean Parsons sehr feinfühlige Farbgebung reißt da noch einiges Raus. Besser als das Cover im Stile sehr alter Comics von Mike del Mundo kommt man im Innenteil allerdings nie heran.
5,8 von 10 unangenehme Rückenmassagen