Planet der Dinosaurier (1977) [Savoy Film]
Bei der Annäherung an einen fremden Planeten, explodiert das Forschungsraumschiff Odyssey. Gerade noch kann die Crew in einem See notlanden. Zu ihrem Glück ist der Planet der Erde sehr nahe. Scheinbar gibt es Nahrung, sie können atmen und das Wetter ist recht angenehm. Doof ist nur das es vor Riesenechsen, Dinosauriern und Monsterspinnen wimmelt. Ein harter Überlebenskampf erwartet die zehn, die schon ein paar ihrer Kollegen an hungrige Wesen verlieren werden.
Planet der Dinosaurier ist eine überaus trashige Hommage an die Arbeiten von Ray Harryhausen. Daher ist es nicht verwunderlich das die Spezialeffekte sehr viel wichtiger genommen werden als die Handlung und ihre Charaktere. Denn so viel passiert letztlich nicht. Die Überlebenden versuchen weiterhin zu den überlebenden zu gehören, wobei sie sich nicht nur vor Dinosauriern ängstigen, sondern auch gerne mal die Führungsfähigkeiten der anderen in Frage stellen. Angst und Rumgezicke mehr gibt es also nicht. Da freut man sich natürlich umso mehr wenn wieder ein neuer Dino zur Schau gestellt wird. Schlecht sind ein paar der Darsteller aber trotzdem nicht. Max Thayer (Ilsa - Haremswächterin des Ölscheichs), der schon als Jupiter in “Hügel der blutigen Augen” bekannte James Whitworth und Louie Lawless die nie wieder spielte, dafür aber unter anderem bei “Blutrausch” Tobe Hoopers Regieassistentin war, sind recht gut dabei. Viel Gelegenheiten zum Glänzen bekommt aber niemand. Dafür dürfen alle in schicken Star Trek Kostümen umherlaufen und die Männer dürfen zudem noch sehr schmucke Bärte tragen.
Kommen wir nun also endlich zu den Effekten. Der Film ist voll mit Stop Motion Dinos von Jim Aupperle (Troll) und Doug Beswick (Das Imperium schlägt zurück) sind für solch einen Film fantastisch. Die Bewegungen der Dinos sind sehr flüssig und wirken total lebendig. Auch mehrere Dinos sind mehrmals gleichzeitig zu sehen und zudem wurden sie meistens auch noch klasse in den Film eingefügt. Es gibt genug verschiedene Monster um das Interesse des Zuschauers stets aufrecht zu erhalten. Die beiden Modellbauer starteten ihre arbeit beide bei Flesh Gordon, konnten aber erst durch ihre Arbeit hier große Aufträge reinholen und heute haben sie an unzähligen großen Produktionen wie “Ghostbusters”, “Das Ding”, “Aliens” “Terminator” und vielem mehr mitarbeiten. Eine Erfolgsstrory also, die nur dank dieses Films möglich war. Ebenso wichtig, aber eher unbemerkt bleibt Jim Danforth (The Crater Lake Monster), der hier einmal mehr bewies, dass er einer der besten Matte Painter überhaupt ist. Natürlich sind seine Hintergrundzeichnungen hier nicht so bombastisch wie zum Beispiel in “Conan” oder in “Die unendliche Geschichte”, seine Arbeit ist aber immer großartig und sieht toll aus.
Netter Abenteuerfilm, dessen Cast besser spielt als eigentlich notwendig wäre. Wirklich Spaß werden aber wohl vor allem nur Liebhaber handgemachter Monstereffekte haben. Stop Motion Fans bekommen genau wonach es ihnen gelüstet. Obendrauf gibt es noch viel Siebziger Charme und einen abgefahrenen Synthie Soundtrack.
Die DVD von Savoy macht schon allein durch das göttliche Cover richtig Lust aufs schauen. Aber auch der Inhalt der Disc ist nicht zu verachten. Der Film ist als Widescreen, aber auch in der TV-Version in 4:3 enthalten. Leider sind die Farben recht ausgeblichen, es gibt viele Kratzer und Verschmutzungen und ein paar wenige Szenen, sehen sogar ganz schlimm zugerichtet aus. Der Ton ist in Ordnung, sowohl auf deutsch, als auch im O-Ton. Als Bonus gibt es einen Audiokommentar mit den Machern, der zu meiner Freude von Fred Olen Ray (Evil Toons) geführt wurde. Sehr informativ und sympathisch. Außerdem sind noch zwei TV-Spots enthalten, sowie die beiden Kurzfilm Klassiker The Ghost of “Slumber Mountain” von 1918 und der frühe Stop Motion Film “The Dinosaur and the Missing Link: A Prehistoric Tragedy” aus dem Jahre 1915. Eine rundum tolle Veröffentlichung.
7 von 10 vergiftete Speere