Benni Bärenstark #1 - Die roten Taxis (Splitter)
In dem kleinen Örtchen Freudenberg lebt Benni Bärenstark, der wie ihr euch vorstellen könnt, bärenstark ist. Er kann alles heben, wenn er niest verlieren Wälder ihre Blätter, er kann viele Meter hoch und weit springen und nichts kann ihn aufhalten. Nichts außer einem ganz normalen Schnupfen. Ansonsten ist Benni ein ganz normaler, herzensguter Junge. Eines Tages taucht in dem Ort ein neues Taxiunternehmen auf. Rote Taxis mit moderner Funktechnik. Gegen diese neumodischen Wagen, hat Herr Piepke mit seinem alten Taxi keine Chance mehr. Als die neuen Taxifahrern ihn dann auch noch bedrängen stattet er ihren Chef Herrn Nesemann einen Besuch ab. Der Streit scheint so schnell beigelegt zu sein, aber Herr Piepke vergisst allerdings seinen Hut. Als er zurückgeht um ihn zu suchen, hört er ein Gespräch des Chefs mit an. Das Taxiunternehmen ist nämlich nur eine Tarnung für einen riesig aufgebauschten Banküberfallplan. Die Gangster entdecken den netten alten Taxifahrer und entführen ihn. Nur Benni kann herausfinden wo Herr Piepke festgehalten wird. Der kleine muss also ganz alleine die dunklen Machenschaften der Gangster aufdecken. Dabei strandet er sogar auf einer Südseeinsel und besucht Portugal. Ein großes Abenteuer wartet.
Nicht nur einige seiner Schlumpfserien, sowie Johann und Pfiffikus haben ein warmes und schönes Zuhause beim Splitter Unterlabel Toonfish gefunden, auch eine weitere Serie von Peyo ist nun dort untergekommen. Die Rede ist von Benni Bärenstark. Es ist kein Zufall, dass das Cover des ersten Albums an Action Comics #1 erinnert. Denn Benni ist im Grunde nichts anderes als die Kinderversion von Superman, nur dass sein Kryptonite Schnupfen ist. Er kann sogar soweit hüpfen wie Superman, denn damals konnte Superman noch nicht fliegen, sondern nur unglaublich weit springen.
Obwohl der kleine so extrem stark ist, löst er seine Probleme nicht zuerst durch seine Kraft. Dabei finde ich es nicht nur sehr schön, dass er seine Probleme zuerst mit nachdenken löst, sondern auch mal was falsch macht. Nicht alles klappt so wie er es möchte und dadurch wirkt dieser Superheldenjunge sehr menschlich und nicht nur andere Kinder, sondern auch erwachsene Leser können sich einfacher mit ihm identifizieren. Der Humor ist auch sehr gelungen. Peyo verlässt sich dabei aber nicht nur auf optische Gags, wie zum Beispiel, dass Benni immer wieder aus versehen Dinge zerstört weil er zu stark ist, sondern auch etwas clevere Witzchen sind dabei. Wie zum Beispiel der Polizist der meckert, dass die Jugend immer mehr verroht und daran sind nur Comics schuld. Woraufhin er in sein Büro geht wo ein Spirou Album liegt. Auch etwas Sozialkritik ist vorhanden. Da wäre der gestrandete Geschäftsmann, der nicht von seiner einsamen Insel gerettet werden möchte, weil er sonst wieder arbeiten muss und viel Geld hat oder auch wie die modernen Taxis den alt eingesessenen Fahrer verdrängen. Zu letzt wäre da noch der unglaublich komplizierte und viel zu aufwändige Plan der Gangster, die letztlich nicht nur Benni nach Südamerika schiffen wollen, sondern sogar einen Atomkraftwerkunfall vortäuschen nur um eine Bank auszurauben.
Bei den Zeichnungen bleibt Peyo seinen Stil treu. Man kann wirklich jede Seite aufschlagen und könnte ohne es zu wissen ganz genau sagen das Peyo der Schöpfer dieser Panel ist. Die Zeichnungen sind ziemlich simpel, wirken aber nicht zu einfach oder reizlos. Zudem gibt es einige Feinheiten zu entdecken. Einfach ein charmanter Comic für Jung und Alt. Zeitlos komisch.
Wer jetzt Interesse an Benni hat, kann diesen Gratis Comic Tag den zehnten Band der Reihe ganz für umsonst abstauben.
7,5 von 10 Einhandsegler