Montag, 27. August 2012

Der Jüngste Tag – Das Ende der Menschheit (2011) [Sunfilm]


Der Jüngste Tag – Das Ende der Menschheit (2011) [Sunfilm]

Sonnenwinde sind eine fiese Nummer. Nicht nur auf dem History Channel, sondern auch im Zillerversum. Die U.S.S. Nautilus bekommt deren Macht als Erstes zu spüren. Während die Raumfähre in der Nähe des Merkurs auf Forschungsmission ist, wird dieser von einem besonders imposanten Wind getroffen und zum Unglück aller magnetisiert und auf die Reise zur Erde geschickt. Die einzige Überlebende, Victoria Preston (Diane Farr), versucht verzweifelt, die Erde zu warnen, erreicht aber nur die Studenten Brooke (Jessica Parker Kennedy) und Christopher (Chad Krowchuk). Sie trägt den Beiden auf, ihren Mann James (Kirk Acevedo) zu finden, da er durch seine vormalige Beteiligung an einem planetaren Sicherheitsprogramm für Rettung sorgen könnte. James selbst ist aufgrund von Magneten, die vom Himmel fallen, und Autos, die in die Luft gehoben werden, langsam auf die Idee gekommen, dass etwas grundlegend schief läuft...

Paul Ziller hat uns schon mit so einigen Fernsehfilmen kostbarer Lebenszeit beraubt. Eisbeben, Space Transformers oder Stonehenge Apocalypse sind alle nie wirklich gut, haben aber meist ein herrlich abstruses und unüberlegt umgesetztes Konzept zugrunde liegen und daraus resultierend einen für Syfy-Verhältnisse überdurchschnittlichen Spaßfaktor.

Bei Collision Earth, wie der Film im Original heißt, kann man pauschal sagen, dass dies letztlich auch wieder zutrifft. Da fliegt also ein magnetisierter Planet fröhlich im Sonnensystem herum und die einzigen Auswirkungen sind Stromausfälle, fliegende Autos und herabstürzende Gesteinsbrocken, die nur magnetisch sind, wenn man sie beachtet. Warum genau nur Autos vom Magnetismus des Merkurs angezogen werden, bleibt auf ewig ein Geheimnis. Ebenso fraglich ist, wie zwei Studenten es geschafft haben, ein Funkgerät zu entwickeln, das eine direkte Kommunikation mit einer Raumfähre in der Nähe des Merkurs ermöglicht. So reihen sich im Laufe des Streifens zig Hirnrissigkeiten aneinander, was bei der dürftigen Geschichte auch unabdingbar ist. Andernfalls wäre Der Jüngste Tag wohl kaum zu überstehen...
Schauspielerisch fallen eigentlich nur Diane Farr und Kirk Acevedo positiv auf. Während Farr ununterbrochen hysterisch ist und durch die deutsche Synchronisation auch noch psychotische Züge bekommt, ist ihr Filmehemann permanent betroffen und den Tränen nahe. Zumindest bis er selbst gehauen wird. Sollte das der Fall sein, wird er ungeniert Unbeteiligte treten. Herrlich daneben.

Visuell ist Der Jüngste Tag ein durchwachsenes Machwerk. Die Weltallszenen sind durchgängig auf hohem Niveau, wenn man beachtet, dass dies eine TV-Produktion ist. Sobald allerdings Realszenen mit CGI aufgepeppt werden, wird es sehr schlecht. Aber so mag man es ja.

Wer sich während des Films nicht ganz unerheblich an Armageddon 2012 erinnert fühlt, sollte nicht überrascht sein, dass Großteile der Produktionsteams und Drehorte der beiden Filme deckungsgleich sind. Armageddon 2012 kann auch ohne Weiteres für die Bewertung herangezogen werden, da sowohl visuell als auch handlungstechnisch sehr große Ähnlichkeiten bestehen. Ziller hat jedoch das Problem, dass er vielen Szenen einfach kein Tempo verleihen konnte und die Mitte des Films einfach nur vor sich hinplätschert.

Die Blu-ray kommt mit gutem Bild und Ton. Die Bildqualität bricht allerdings an ein paar wenigen Stellen stark ein, was aber bei der sonstigen Qualität nur wenig ins Gewicht fällt. Die Extras belaufen sich leider nur auf ein paar Trailer.

4,8 von 10 aus dem Zusammenhang gerissene Sätze