Die drei Ausrufezeichen - 20 - Beutejagd am Geistersee (Europa)
Die Ausrufezeichen wollten eigentlich einen Campingausflug übers Wochenende machen, allerdings will Kims (Mia Diekow) Mutter nicht, dass die drei Mädchen die Nacht allein im Freien verbringen. Stattdessen soll sie zu ihrer Patentante Clarissa (Gabi Libbach) an den Schiertaler Staussee reisen, wo ihre Patentante eine Pension betreibt. Da Franzi (Sonja Stein) und Marie (Merete Bretschneider) aber auch dorthin mitkommen wollen, wird es schon nicht so schlimm werden. Kurz nach ihrer Ankunft erfahren sie das bei der Tante eingebrochen wurde und schon stecken sie in ihrem 20. Fall. Doch der nimmt größere Dimensionen an als sie zuerst gedacht haben und auf einmal müssen sie die Beute eines lang vergangenen Bankraubs ausfindig machen.
Nach den letzten haarsträubenden Folgen, war diese hier ein ganz klarer Schritt in die richtige Richtung. Zwar habe ich auch hier was zu meckern, aber der Fall hat durchaus seine guten Momente. Das Setting am Schiertaler See ist nämlich ganz spannend. Denn der Stausee hat ein Dorf überflutet zu dem man jetzt Tauchtouren unternehmen kann. Außerdem soll der Stausee bald abgelassen werden, wodurch man bald die Ruinen des alten Dorfs untersuchen kann. Spannende Ausgangssituation. Eines der Mädchen unternimmt sogar einen Tauchgang zum Dorf. Allerdings dürfen wir diese nicht miterleben. Ich weiß nicht ob man auch in der Buchvorlage nichts davon miterlebt, schade ist es aber allemal, weil es mit das spannendste an diesem Fall wäre. Bei den Ermittlungen selbst, verhält sich der Fall schön abwechslungsreich und es werden auch ein paar neue Ideen umgesetzt. Alles ganz amüsant soweit. Mein größter Kritikpunkt ist daher, dass man die Sache mit dem versunkenen Dorf und den Stausee nicht bestmöglich ausnutzt und damit Potential verschenkt eine originellere Geschichte zu erzählen. Das Finale auf dem halb ausgetrockneten Stausee kommt aber ganz gut rüber. Was aber nervt ist die von der ersten Sekunde durchschaubare Liebesgeschichte, die zudem noch total unkonsequent zu Ende gebracht wird. Schade drum, weil man nie eine Geschichte für Mädchen schreiben kann ohne irgendwo noch eine Liebelei einzubauen. Ansonsten stört mich das die Drei ??? immer wieder Erwähnung finden.
Neben dem Trio wirken auch die anderen Sprecher ziemlich frisch und passen. Gabi Libbach klingt sympathisch, Linda Fölster ebenfalls und in weiteren Rollen sind unter anderem noch Christian Rudolf und Kerstin Draeger hervorzuheben. Was mir negativ aufgefallen ist, wofür die Sprecher aber nichts können, ist dass zwischen den Szenen oft schnell und ziemlich abgehackt hin und her gesprungen wird, was mehr als einmal gewöhnungsbedürftig klingt.
Ebenfalls bei dem Szenenwechsel, sind oftmals Geräusche zu hören, die ankündigen wenn es von Kims Tagebucht, wieder zurück zur eigentlichen Geschichte geht, also immer wenn die erzählerische Ebene wechselt. Hilft einerseits natürlich um zu verstehen was passiert, müsste aber besser und unauffälliger eingearbeitet werden. Die Hintergrundgeräusche sind teilweise zu aufdringlich, was ja auch nicht zum ersten mal so ist bei dieser Reihe. Die Musiken sind bekannt und wenig abwechslungsreich, da kennt man schon seit einigen Folgen alles auswendig. Etwas frischer Wind würde auch hier sicherlich gut tun.
Seit einiger Zeit die erste Folge, die mir wieder ganz gut gefallen hat. Der Fall selbst ist solide und hat einige spannende Stellen und wirkt nicht so eingefahren, wie die Untermalung der Serie, an der man ein wenig feilen sollte.
6,3 von 10 Kirchturmspitzen