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Nach über einem viertel Jahrhundert wird der Schwedisch-Finnische Krieg gegen Russland im Jahre 1595 endlich zu Ende gebracht. Beide Länder schicken ein Team los, die gemeinsam die Grenze neu ziehen sollen. Alle diese Männer werden von ihren schrecklichen Taten während des Kriegs verfolgt, wodurch die Situation trotz des Friedens mehr als angespannt bleibt. Während ihrer Reise durchs Grenzgebiet müssen sie durch einen unheimlichen Sumpf reisen, in dem sie ein bisher nicht verzeichnetes Dorf finden. Im Sumpf neben dem Dorf steht wie ein großer Obelisk eine große Sauna. Um zu klären welchem Land das Dorf zugeteilt wird, bleiben sie einige Tage dort, wobei sie immer mehr über die Vergangenheit des Orts lernen und immer weiter in den Bann der Sauna gezogen werden.
Antti-Jussi Annilas Sauna hat ein dickes Problem. Schon oft stand ich in der Videothek vor der DVD und musste laut kichern. Sauna ist einfach ein dämlicher Titel und erzeugt bei mir sofort das Bild eines Teenieslashers. Ein paar Freunde fahren übers Wochenende an einen abgelegenen Ort mit einer Sauna und in der Sauna ist irgendwann mal etwas schreckliches geschehen, seitdem treibt sich dort ein Killer herum, der alle feiernden Jugendliche umbringt. Lustig ist das der Regisseur die gleiche Vermutung hatte als man ihm den Titel sagte. Und wirklich sollte Sauna erst einer dieser unfassbar öden modernen Slasherfilmen werden. Annila wollte aber etwas anderes machen.
Sauna ist ein Drama, lose basierend auf historischen Begebenheiten mit einem sehr großen Horroranteil. Es geht darum wie die Krieger eines vergangen Krieges sich nach dem Ende des Kampfes mit ihrer Schuld auseinandersetzen, die sie während des Konflikts auf sich geladen haben. Die Sauna ist dabei der Ort an dem sie ihre Unschuld wieder erlangen können. Dafür muss aber jeder sch seinen Untaten stellen. Der Aufbau des Films ist langsam und sehr stimmungsvoll. Einigen wird das Tempo wohl zu gemächlich sein, aber Sauna ist auch kein Film der kurzweilig unterhalten soll. Behutsam werden die Charaktere vorgestellt, wir lernen sie immer besser kennen und verstehen. Dabei helfen natürlich auch die beeindruckenden schauspielerischen Leistungen. Vor allem Ville Virtanen als Eerik, liefert eine grandiose Performance ab und dominiert eigentlich jede Szene in der er zu sehen ist.
Der Horror kommt langsam und in kleinen Wellen, ist unterschwellig aber immer spürbar. Dazu braucht es aber nicht mal immer übernatürliche Dinge, denn die verlassene finnische Landschaft und die zwischenmenschlichen Spannungen reichen aus um Horror zu generieren. Aber auch optisch ist Sauna ein Hammer. Jede Einstellung ist wirklich gelungen und der Film sieht zu jeder Zeit überlegt und durchdacht aus.
Abgesehen von dem für manche Zuschauer vielleicht zu langsamen Tempo macht Sauna so gut wie alles richtig. Die Story gibt nie zu viel preis oder erklärt unnötig viel und lässt den Zuschauer selbst mitdenken und unterfordert ihn nicht. Klasse!
Der Ton und auch die deutschy Synchro der 8-Films Veröffentlichung ist sehr gut, leider ist das Bild recht körnig. Dafür gibt es noch einiges an Bonusmaterial. Ihr bekommt ein halbstündiges Interview mit dem Regisseur, das auf englisch geführt wurde, wobei aber genau wie bei den Bloopern, den Extended und Deleted Scenes deutsche Untertitel fehlen. Bei dem Interview ist es nicht allzu schlimm, da die meisten Zuschauer englisch verstehen werden, ganz anders ist es aber bei den anderen Extras, die auf finnisch sind. Das Making Of präsentiert die Crew des Films sehr sympathisch und gibt einen guten Einblick in die Dreharbeiten und hier sind dann auch Untertitel vorhanden. Außerdem gibt es noch einige Teaser, einen Trailer und Trailer zu den anderen 8-Films Veröffentlichungen „Brain Dead Zombies“, „Samurai Zombies“, „Samurai Princess“, „Inglorious Zombie Hunters“ und „Lone Wolf“.
Sauna ist auf DVD (auch als Steelbook) und Blu-ray, sowohl ungeschnitten, als auch Cut erschienen.
8,7 von 10 reflektierende Dinge
