Die drei Fragezeichen - 155 - Der Meister des Todes (Europa)
Das alte Haus an der Küste hat einst einem Marionettenspieler gehört. Der perfekte Drehort für ihren Horrorfilm, finden die drei Fragezeichen und ihre Schulkollegen aus dem Filmkurs. Schließlich hängen die unheimlichen Puppen immer noch an den Wänden. Als es in ihrer Nähe zu mysteriösen Ereignissen kommt, glauben Justus, Peter und Bob zunächst nicht an Magie. Doch dann gerät ausgerechnet einer der Detektive in den Bann einer düsteren Macht.
Die Dreharbeiten in eine uralte Villa zu verlegen scheint genau die richtige Idee für ihren Horrorfilm zu sein. Doch als die drei Jungen den Schlüssel von der ehemaligen Hausbesitzerin Mrs. Sciutto abholen, erfahren sie die vermeintlich wahre Geschichte hinter dem Spukhaus. Die ehrbare Familie Sciutto kam einst aus Venedig in Italien und hegte eine lange Tradition des Marionettenspieles. Eines Tages, so die Legende, bannte einer der Marionettenmeister, den anderen falls die Pest ereilt hätte, sein Herz an eine seiner Puppen und konnte damit den Tod überlisten. Er wurde als Meister des Todes bekannt. Seit diesen etwa 400 Jahre zurück liegenden Ereignissen gab es in jeder Generation der Sciuttos einen Marionettenmeister der die Tradition der Familie fortsetzt.
Eine wirklich sonderbare Geschichte, welche die drei Fragezeichen zum Anlass nehmen, neben den Dreharbeiten ihres Filmprojektes, im Fall der sonderbaren Marionetten zu ermitteln. Bereits in der ersten Nacht in der verwunschenen Villa scheint die Macht der Puppen von Justus besitzt zu ergreifen. Mitten in der Nacht finden ihn Peter und Bob im Foyer der Villa in einer Art Trancezustand neben der Wand mit den Marionetten stehend vor. Vollkommen weggetreten hatte er mit roter Kreide die berühmte Inschrift des Tores zur Hölle aus Dante an die Wand geschrieben.
Nur mit Mühe können die andern ihn aufwecken und Justus selbst kann sich allerdings an nichts erinnern. Auf Grund dieser Ereignisse macht sich große Unruhe unter der jungen Filmcrew breit, immer weitere kleine unscheinbare Unglücke passieren und Menschen werden verletzt. Viele beginnen an den Fluch des Todes, der auf den Marionetten lastet, zu glauben. Doch die drei Detektive nähern sich dem Problem auf bekannt rationale Weise und entdecken die Wurzel des Übels. Ein Familiendrama mit heiklem Ausgang bahnt sich an.
Horrorhaus, hölzerne Marionetten und eine alte Legende. Der Release der Folge war für den 13. Juli 2012 geplant, nicht ohne Grund schließlich handelt es sich hier um einen Freitag – Freitag den 13. *Donner*. Da bietet es sich natürlich an eine Folge zu produzieren in der es spannender und gruseligen zugeht als sonst. Zumindest was die Spannung angeht kann ich diesem vermeintlichen Plan zustimmen, die Atmosphäre in der Villa selbst und die Legende des Meisters des Todes sorgen für eine gute Untermalung. Wirklich gruselig wird die Folge allerdings nicht, dafür ist sie aber auch (bis heute) zu sehr auf ein junges Publikum zu geschnitten und die meisten Ereignisse lassen sich mehr oder weniger erklären.
Zusammengenommen wird einem hier eine gute Folge geboten, bei der man sich nicht langweilt und etwas aufmerksamer zuhören muss als beispielsweise bei Nummer 153. Die Spannungsbögen sind gut gesetzt, die Legende wird nicht sofort entmystifiziert und hält bis kurz vor Ende ihre Undurchsichtigkeit aufrecht. Darüber hinaus tauchen einige neue Charaktere auf, die man bisher nicht gehört hat und die ein bisschen mehr Dynamik in das Hörspiel bringen. Leider treten die meisten nicht aus dem Statistenschatten hervor und bleiben relativ eindimensional. Einzig das Mädchen Latona Johnson, gesprochen von Julia Hummer, kann etwas mehr Charakter entwickeln als ihre Mitstreiter und weckt das Interesse oder die Hoffnung, auf weitere Gastauftritte.
8.4 von 10 Marionetten des Todes