Mumins #3 (Reprodukt)
Ein großer Regenschauer lässt Flüsse über die Ufer treten und überflutet das gesamte Mumintal. Während Muminmama und Muminpapa ihre Nachbarn aus den Fluten retten, entdeckt Mumin einen untergegangenen Zirkus. Einzig das Zirkuspferd von Fräulein La Guna kann er noch bergen. Von den Erzählungen her, scheint das Fräulein aber ziemlich hübsch und ein wahrer Vamp zu sein. Grund genug für Mumin noch einmal herauszufahren um La Guna zu suchen. Bald kann er auch den Zirkusvamp retten, was Snorkfräulein natürlich mal wieder sehr eifersüchtig macht. Jetzt kommt Mumin immer mehr in die Bredouille, da er vermutet beide Frauen zu lieben. Was soll er bloß tun? Aber auch dass kann der kleine Troll überstehen und so kann er und seine Familie sich auf das neueste Problem konzentrieren. Denn eine Hitzewelle erschwert den Alltag im Tal ungemein. Jedenfalls so lange, bis die Mumins einen Urwald anlegen. Jetzt fehlen nur noch die wilden Tiere, für die sorgt Stinky dann allerdings…
Auch damit sind die Abenteuer dieses Albums noch nicht vorbei. Auf euch warten noch drei weitere Geschichten. Denn die Mumins bekomen noch Besuch von Marsmenschen, Muminpapa will unbedingt Leuchtturmwärter und Autor werden und zu guter Letzt tritt Muminmama einer kriminellen Gang bei.
Und erneut bin ich ganz begeistert, wie man es schaffen kann so einfache und locker erzählte Geschichten so umzusetzen, dass man die Comics einfach nicht mehr weglegen kann. Der Humor ist zwar einfach, dabei aber gleichzeitig immer tiefsinnig und oft philosophisch. Der größte Reiz der Mumins liegt wohl wirklich in der Einfachheit. Tove Jansson beherrscht es wirklich toll mit dem offenen Gemüt eines Kindes zu schreiben und damit sowohl Kinder auch Erwachsene gleichermaßen zu unterhalten. Na ja wenn ich überlege wie viel ich beim lesen kichern muss, kann man als Erwachsener wohl sogar noch etwas mehr Spaß an den Comics haben. Auch diese fünf Geschichten versuchen zu erklären, dass man nicht alles so verbissen sehen darf und die einfachen Dinge genießen soll. Auch um Liebe und Freundschaft geht es und natürlich kommt auch die Fantasie nicht zu kurz. Was dieses Album aber ein wenig besonders macht, sind die vorhandenen kleinen traurigen Momente, durch die, die Mumins noch ein wenig sympathischer und liebenswerter werden.
Im Großen und Ganzen hat sich am Artwork natürlich nicht viel getan. Die einzelnen Strips sind wieder angenehm detailliert bebildert und sehen generell einfach süß aus. Während mir im letzten Band noch aufgefallen ist, wie die Sprechblasen vom Wind weggeblasen wurden, trifft es diesmal die Gitter der Panel. Eine weitere sehr hübsche Feinheit, ist dass immer wieder ein präsentes Objekt des Panels auch zum Gitter davon wird. Zum Beispiel als es bei den Mumins rein regnet, bestehen die Seiten Abgrenzungen aus Regentropfen oder als Muminpapa die Stuhlbeine absägt aus Stuhlbeinen. Keine große Sache, aber eine interessante Feinheit.
Neben fünf neuen Comicgeschichten sind in dem Hardcoveralbum noch zwei Artikel über Tove Jansson zu finden, die wieder mal sehr interessant geschrieben sind. Bei tollen und lustigen Geschichten, einem Ideenreichen Design und einer super Aufmachung, gibt es auch zu diesem Band nichts negatives zu sagen.
8,9 von 10 Seetangfangnetze