Kull #1 (Dark Horse)
Einst aus seiner Heimat Atlantis verbannt, durchstreift der barbarische Eroberer Kull die Länder und ist auf der Suche nach Macht. Seit Wochen schon belagert er die Mauern der Hauptstaft von Velusia. Langsam lässt er die Bewohner der Burg inklusive des herrschenden Königs aushungern. Mittlerweile akzeptieren alle Kull als ihren König, nur der alte König Areyas weigert sich. In einer letzten verzweifelten Tat lässt er den Dämon Etrigor frei, wohl wissend, dass sie er das Königreich verwüsten wird nachdem er Kull getötet hat. Doch der Exil Atlanter stellt sich ohne zu zögern dem schrecklichen Monstrum.
Ebenfalls wie andere Helden aus Robert E. Howards Bibliothek, hat auch Kull schon so manche Comicinkarnation durch. Seit 2008 ist er zusammen mit den anderen Howard Figuren bei Dark Horse zu Hause, die sich immer redlich Mühe geben dem Ausgangsmaterial gerecht zu werden. So auch bei Kull.
Die erste Ausgabe wirft uns mitten ins Geschehen. Wir bekommen nicht viel Hintergrundinformationen zu unserem Helden, allerdings reicht es zu diesem Zeitpunkt zu sehen das er so gut wie unbesiegbar im Kampf ist und sich nichts gefallen lässt. Zudem fällt auf das er ein guter Taktiker ist und clever vorausplant, also nicht nur ein mordender Barbar ist. In den Romanen seiner Herkunft spielen Kulls Emotionen später noch eine wichtige Rolle, bisher ist davon nichts zu bemerken, aber wie gesagt reicht seine bisherige Charakterisierung für den Anfang vollends aus.
Inhaltlich besteht das erste Heft daraus, zu beobachten wie Kull die Stadt erobert und sich dem Dämon stellt. Aber wir sehen ihn nicht nur kämpfen, sondern auch planen, wobei er auch über politische Feinheiten nachdenkt und nicht alles nur durch Kraft entscheiden will. Auch optisch kann man diese Punkte interessant umsetzen. Von Haus aus muss die Action deftig sein und das ist sie auch. Köperteile wechseln ihre Besitzer und Blut trieft von den Seiten. Zwar sind die Zeichnungen hart geworden, verkommen aber nie zu Splatterorgien und bleiben somit atmosphärisch und werden nicht cartoonartig. Kulls aussehen ist ebenfalls gelungen. Seine dunkle gräuliche, für Atlanter typische, Hautfarbe verleiht ihm etwas mystisches und seine ganze Erscheinung strahlt nicht nur barbarische Härte, sondern auch viel Erfahrung aus. Nur mit der Farbgebung bin ich nicht ganz zufrieden. Irgendwie wirken sie zu weich für das, was in den Paneln geschieht. Ansonsten ein tolles Heft für hartgesottene Fantasy Fans.
7,8 von 10 Arachnoide Pferde