Mumins #4 (Reprodukt)
Muminpapa versucht eine alte Nähmaschine zu reparieren. Plötzlich haben alle Mumins das Gefühl in einer ganz anderen Zeit zu sein. Haben sie wirklich eine Zeitmaschine entdeckt? So muss es wohl sein, denn auf einmal finden sie sich im wilden Westen wieder. Sogleich fangen sie damit an Wasserpistole schießen und Lasso werfen zu üben. Diese Fähigkeiten müssen sie auch bald beweisen, denn sie geraten mal wieder in Schwierigkeiten.
Aber wie auch in den Bänden zuvor gibt es hier noch viel mehr zu erleben für die Mumins. Auch Snorkfräulein reist ein wenig mit ihrer Fantasie durch die Zeit. Sie ist nämlich ganz vernarrt in den Rokokostil und kleidet sich nun wie eine vornehme Dame und verhält sich auch so. Mumin versucht derweil eine starke Persönlichkeit zu werden. Außerdem geht noch ein Komet runter im Mumintal und zudem bricht auch noch der Schönheitswahn aus. Aber auch all dass ist noch nicht alles, werden die Mumins und ihre Freunde denn niemals ihr einfaches Leben genießen können?
Huch, dies war nun der erste Band, der mir nicht mehr ganz so gut gefallen hat. Sowohl im optischen, als auch im Bereich der Erzählungen, kommen diese fünf Geschichten einfach nicht an die drei vorherigen heran. Allerdings sind die Unterschiede nicht allzu groß. Ein Unterschied ist zwar zu bemerken, doch bedeutet das immer noch, dass man prächtig unterhalten wird, nur eben nicht ganz so prächtig wie zuvor. Es gibt also die gleichen Lobgesänge, nur ein leiser.
Die Mumins führen wie gewohnt ihr einfaches simples Leben und taumeln von einem Abenteuer ins nächste. Dabei verlieren sie aber nie ihre liebenswürdige und bodenständige Art, jedenfalls nie für längere Zeit. Die Abenteuer sind kurzweilig und unterhalten super. Allerdings wirken aber nicht ganz so tiefsinnig wie gewohnt und lassen philosophische Ansätze manchmal ein wenig vermissen. Irgendwie wirkt auch das zwischenmuminsche nicht ganz durchdacht, trotzdem wird es nie langweilig und bleibt lustig.
Ebenso sind alle Qualitätsmerkmale der Zeichnungen weiterhin vorhanden, die einfallsreich gestalteten Panel und hübsche Hintergründe. Alles sehr fantasievoll. Allerdings waren die Hintergründe auch schon mal liebesvoller gestaltet und die Mumins sahen charismatischer aus. Abgesehen davon wurden diesmal des Öfteren Raster benutzt, was ein wenig gegen den eigentlich simplen Stil geht und ein manchmal ein wenig Unruhe reinbringt, aber trotzdem gut aussieht.
Im Anschluss an die fünf kurzen Geschichten, gibt es einmal mehr einen kleinen Text über die Autorin. Auch wenn ich nicht ganz so zufrieden bin, wie mit den übrigen Bänden, gibt es trotzdem keine wirklichen Kritikpunkte und auch #4 unterhält vom ersten bis zum letzten Panel.
8 von 10 Knarren Minimum