Sonntag, 15. Juli 2012

Manhole #3 (Carlsen Manga)

Manhole #3 (Carlsen Manga)

Der Fall mit den Filarien-Infektionen schlägt immer größere Wellen in den Medien, besonders nachdem man gerade einen ganzen Stadtteil mit einem Insektizid einnebeln musste. Plötzlich interessiert sich dadurch auch der Oberkommissar der Präfektur Kanagawa, Yoshiaki Minagawa für den Fall und stellt einen riesigen Krisenstab zusammen. Mizoguchi und seine Assistentin Inoue vertrauen dem kriminologischen Talent des Stabs aber nicht und machen auf eigene Faust weiter. Im Gegensatz zu der Sondertruppe bemerken sie, dass der gesuchte Kurokawa gar nicht hinter der Verbreitung der Parasiten stecken kann, aber auch mit der Erfassung des wirklichen Täters ist die Gefahr noch lange nicht vorbei. Das Duo ist dem wahren Täter dicht auf den Fersen, doch da erkrankt Mizoguchi, der nicht wie angenommen nicht infiziert wurde. Inoue beschließt verzweifelt den Fall alleine zu Ende zu bringen und Macht sich alleine auf um den wahnsinnigen Täter aufzuhalten.

Und mit diesem Band, findet der Fall und damit auch Manhole als solches ein Ende. Im Finale heißt es dann Auge um Auge… Sorry aber dieses dumme Wortspiel musste jetzt mal raus, es schwelte in den letzten beiden Rezis schon in mir. So, haben wir das aus dem Weg, dann kann‘s ja los gehen.

Das Ende der Manhole Trilogie wird von einer durchgängigen Spannung und einer sehr unangenehmen Atmosphäre getragen. Erinnert ein wenig an Finchers Seven, zumindest ist beides ähnlich düster. Es gibt einige höchst dramatische Sequenzen, die aber nicht annähernd so wirksam sind wie die subtile Bedrohung. Darüber kann ich aber wenig schreiben, sonst ist alles verraten und ihr müsst den Manga gar nicht mehr lesen. Sehr gefallen hat mir wie die bisher relativ lose umher liegenden Hinweise, Informationen und das Halbwissen des Lesers zu einer Lösung zusammengesetzt wird. Dabei bleiben die Ermittlungen nachvollziehbar und wurden clever geschrieben. Einzig der Sinn des Krisenstabs erschließt sich mir nicht ganz. Am Anfang dachte ich noch das der Stab den Ermittlungen unserer Protagonisten gehörig in die Quere kommt. Aber so richtig schein Tetsuya Tsutsui nicht zu wissen was er mit diesem Nebenplot anfangen wollte. Jedenfalls trägt der Stab nicht wirklich irgendwas dabei.

Das Artwork ist wieder sehr gut geraten. Meistens detailliert, manchmal aber nur mit spärlichen Hintergründen versehen können die Zeichnungen meistens überzeugen. In den letzten Kapiteln fällt auf, dass die Zeichnungen plötzlich eine höhere Qualität aufweisen und merklich besser aussehen. Sehr schön da zeitgleich der Schneefall einsetzt und das Artwork damit noch stimmungsvoller wird. Besonders cool ist auch die Idee, nach dem Epilog die Credits ins Outro zu packen. Wirkt irgendwie edel und sehr filmisch. Gefällt sehr.

Manhole war klasse! Drei Manga Bände die mir fast ohne Abstriche gefallen haben und durchdachte Thriller Unterhaltung für Erwachsene bieten. Würde mich sehr freuen die beiden Kommissare in einem anderen ähnlich schweren und außergewöhnlichen Fall wiederzusehen. Von mir aus im Notfall auch in einer Verfilmung.

8,8 von 10 süße Häschen