Kesselschlacht in der Normandie (2011) [Schröder Media]
Klaus Müller (Tino Struckmann) ist ein Veteran der Ostfront und wird nach einer Niederlage gegen eine russische Truppe zur Normandie beordert, wo er unter Feldmarschall Rommel (Buck Brown) dienen sollt. Dort trifft er, dem Zufall sei dank, nach langer Zeit seine geliebte Klaudia (Claudia Crawford) wieder, die dort als Krankenschwester Arbeitet. Da er ihr Vater zwar auch vor Ort für die Nazis kämpft, aber Kontakt zu Kommunisten und der französischen Resistance pflegt, wird er von Gestapo festgenommen und Klaus versucht alles um seinen Schwiegervater in spe zu befreien. Doch der Sturm auf die Normandie steht kurz bevor.
Puh, erneut ein Film mit mehr Problemen als ich eigentlich aufschreiben mag. Versuchen wir es aber einfach mal. Da wäre Tino Struckmann, seines Zeichens Regisseur, Editor, Produzent, Writer und Hauptdarsteller dieses Films. Viele Aufgaben für einen einzelnen Menschen. Vorher hat er schon bei dem ähnlich gelagerten Brother's War mitgespielt und auch im Privaten findet er Krieg cool und auch einige der anderen Beteiligten sind entweder in der Wirklichkeit oder im Film schon mal mit Krieg in Kontakt gekommen. Diese Infos werden später noch einiges erklären.
Ein Film über den zweiten Weltkrieg ist immer recht schwierig. Dann noch mit den Nazis als Sympathieträgern, als Drama mit sehr geringem Budget, fast unmöglich. Hinzu kommt dann aber noch das Struckmann keinerlei Talent hat, in keinem seiner vielen Betätigungsfeldern. Erstmal ist die Story platt, sogar noch platter als ich sie jetzt vielleicht wirken lasse durch meine Zusammenfassung. Die Schauspieler sind allesamt Amateure oder Amateure, die das Glück hatten mehr als einmal vor die Kamera zu treten. Handwerklich ist der Film auch eine Katastrophe. Der Kameramann weiß einfach nicht wo er hinhalten muss, alles ist total wackelig und von Kameraeinstellungen oder Fahrten hat er noch nie etwas gehört. Die ständig eingestreuten Computereffekte nerven zudem auch ungemein. Man merkt aber das der Großteil des Budgets für die authentischen Fahrzeuge und Waffen draufgegangen ist, na ja wenigstens etwas. Ach fast vergessen, die Beleuchtung ist auch grausig, eigentlich ist jede Szene, sogar die bei heiligten Tag viel zu hell und überbeleuchtet.
Mein größtes Problem ist aber die Story. Ich vermute mal Struckmann wollte irgendwie eine Mischung aus Drama, Liebesstory, und Actionfilm drehen. Ein wenig Action und ein wenig Liebesstory ist auch vorhanden, beides aber nur sehr oberflächlich und unglaubwürdig. Überhaupt wirkt das ganze extrem plump und vor allem sehr wenig hinterfragt. Die Deutschen tun nur ihre Pflicht, werden also vollkommen verharmlost, die Russen ähnlich nur unmenschlicher und die Amerikaner sind nur stumpfe Typen die was kaputtmachen wollen. Fühlt sich irgendwie unangenehm an, überhaupt fängt der Film schon damit an das er für alle sei, die ehrenhaft für ihr Land gekämpft haben. Ich habe bisher einiges gewusst über den zweiten Weltkrieg und andere Kriege in der menschlichen Geschichte, aber von ehrenhaften Soldaten in ehrenhaften Kämpfen habe ich noch nie etwas gehört.
Handwerklich genauso schlecht wie inhaltlich, allerdings bekommt der inhaltliche Teil durch das schwierige Thema noch zusätzlich einen mehr als säuerlichen Beigeschmack.
Bonusmaterial gibt es keines, allerdings brauche ich auch keine weitere Glorifizierung von „unseren tapferen Jungs“. Dafür gibt es noch einige Trailer, unter anderem diese hier: „The Hike“, „Strigoi - The Undead“ und „Black Sheep“.
0,8 von 10 immer perfekt geschminkte Krankenschwestern, die auch bei Panzerbeschuss und blutend, noch genauso perfekt geschminkt sind.