Big Foot (1970) [Savoy Film]
Einige Biker machen einen Ausflug ins Grüne. So kennt man sie die Rocker. Eines der Pärchen löst sich von der Gruppe um ein romantisches Picknick abzuhalten. Dabei entdecken sie ein Grab, in dem ein Affenähnlicher Kadaver begraben ist. Das fehlende Glied? (Nein, nicht DAS fehlende Glied). Man weiß es nicht, jedenfalls bleibt es nicht bei dem toten Exemplar und schon bald erscheint ein Big Foot der noch munter ist. Der vorzeitliche Mensch schlägt den Rocker bewusstlos und entführt seine Freundin. Der Big Foot Stamm benötigt nämlich sehr dringend neue Frauen. Als der Biker wieder zu Bewusstsein kommt, geht er zurück zu seiner Gang. Sie informieren die Polizei, doch die wollen ihnen nicht glauben. Da kommt der erfolgreiche Geschäftsmann Jasper B. Hawks (John Carradine) ins Spiel. Er will dem jungen Mann helfen, ihm liegt aber nicht viel daran die Frau zu retten, denn er will nur eines der Tiere einfangen um daraus ordentlich Profit zu schlagen.
So gut wie alle Big Foot Filme haben etwas gemeinsam. Erstens sind so gut wie alle totaler Dreck und zweitens, habe ich damit fast immer meinen Spaß. So auch bei Big Foot. Bei dem Cover, John Carradine (Billy the Kid vs. Dracula) und einer Punktzahl von 1.8 auf IMDb, kann man eigentlich nichts falsch machen, wird also geschaut.
Ich gehe also wohlwollend an den Streifen heran. Allerdings fällt es trotzdem schwer ein paar Entschuldigungen dafür zu finden, dass er mir gefallen hat. Klar John Carradine ist charismatisch und auch die etwas tollpatschig zusammengestellten Kulissen haben Charme. Hinzu kommen noch die Big Foot Kostüme. Angenehm ist dabei, dass es nicht nur ein Kostüm sondern gleich mehrere gibt, die auch alle ihre kleinen Eigenheiten haben. Ein letzter Strohhalm, an dem man sich aus dem Wasser ziehen könnte, ist der Soundtrack, der einige ganz ansprechende Momente vorzuweisen hat. Mehr gibt es dann aber auch wirklich nicht mehr zu loben.
Die Fakten sind klar. Bikerfilme waren angesagt, Monsterfilme waren nie nicht angesagt und mit dem Budget konnte man sich nicht mehr leisten als einen Carradine. Da Monster- und Bikerfilme von Haus aus die gleichen Fans haben, sind die Frauen auch eher luftig bekleidet. Das musste nun noch auf 80 Minuten ausgerollt werden. Dabei muss viel Zeit vertrödelt werden, gleichzeitig, schafft man es aber auch nicht den kleinen vorhandenen Plot vernünftig rüber zu bringen. Nicht mal die Frauen und die bevorstehende Vergewaltigung durch die Monster wird spannend inszeniert, Ganz im Gegenteil, die Frauen wirken völlig unbesorgt, aber da es weder Nacktszenen, noch Gewalt gibt die härter ist als ein erschossener Big Foot, haben sie auch keinen Anlass dazu ihre Gefangenschaft ernst zunehmen.
Big Foot ist wahnsinnig langweilig und hat keinerlei Höhepunkte vorzuweisen. Trotzdem fand ich den Film gar nicht so scheiße, aber wie ihr lesen könnt, gibt es dafür nur wenig Gründe. Eher was für Trashliebhaber und Big Foot Sammler.
Über die Qualität einer VHS kommt das Bild nicht hinweg, der Ton ist aber okay, genauso wie die deutsche Übersetzung. Wenn ihr den Film im originalen englischen Ton sehen wollt, müsst ihr die alternative US-Fassung auswählen, deren Bild aber noch schlechter ist. Davon abgesehen gibt es nur den DVD Standart und zwar ein Wendecover, mit einem wirklich geil trashigen Motiv und ein paar Trailern. Unter anderem zu diesen Filmen: „Im Bann des weißen Zombies“, „Der Schlitzer von London“, „Die Bestie von Monte Bravo“.
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