Dienstag, 31. Juli 2012

Before Watchmen: Ozymandias #1 (DC)

Before Watchmen: Ozymandias #1 (DC)

Der vierte Held oder Antiheld im Bunde der Watchmen ist Adrian „Alexander“ Veidt alias Ozimandias. Der als klügster Mensch der Erde bezeichnete Adrian ist maßgeblich für die Ereignisse am Ende der Watchmen-Serie verantwortlich und gehört zu einem der undurchsichtigsten Charaktere dieser Reihe.

Veidt dessen Eltern zu Zeiten Nazideutschlands aus Europa (mutmaßlich Frankreich) nach Amerika übersiedelten schenkten ihm dort das Leben. Bereits sehr früh war klar, dass der kleine Adrian alles andere als ein normales Kind sein würde, im Alter von 4 Jahren hatte er sich bereits das Lesen selbst beigebracht und im Zuge dessen alle 24 Lexika seines Vaters durchgearbeitet. Hierbei wurde ihm durch das berühmte Zitat Sir Drancis Becons eine erst prägende Lektion zu teil „Wissen ist Macht“.
Da seine Eltern nie über einen großen Reichtum verfügten, seine Mutter war Hausfrau und sein Vater besaß eine kleine Parfümerie, musste er auf eine der öffentlichen Schulen New Yorks gehen wo bereits beim „Einschulungstest“ klar wurde, dass diese Zeit keine gute werden wird.
Veidt Junior versuchte so gut es ging seine enorme Intelligenz zu verstecken, schrieb nur durchschnittliche Noten und war auch sonst eher ein Einzelgänger. Leider wird er durch dieses Verhalten auch schnell zum Ziel für die obligatorischen „Bullies“. Jeden Tag in der Pause wird Adrian von ihnen beklaut und anschließend verprügelt und trotzdem möchte er nicht, dass sich seine Eltern einmischen, weil er seinen Weg selbst finden wolle.

Mit dem bisschen Geld, dass er durch Zeitungsaustragen verdient hatte, nimmt Adrian seine ersten Martial Arts Stunden und nach einigen Wochen kann er sich seinen Peinigern in den Weg stellen. Woraufhin er beschließt sich nicht mehr zu versteckten und seinem Verstand freien Lauf zu lassen. Mit 14 Jahren beendete er die High School mit einem „Cum Laude“ Abschluss um bereits drei Jahre später in Harvard seine Abschlussarbeit über Alexander von Mazedonien zu vollenden. Während dieser Zeit ereilt seine Eltern das Schicksal eines schweren Autounfalles, beide sind sofort tot und Adrian genau wie sein großes Vorbild, allein.

Nach diesem schweren Schlag begibt er sich auf eine Reise in die Türkei, von dort möchte Adrian den Fußspuren Alexanders des Großem folgen um sein denken, sowie seine Taten noch besser verstehen zu können. Von der Schwarzmeerküste über Memphis, Babylon, Kabul bis nach Tibet und abschließend an die Grabstätte nach Alexandria führt ihn dieses Abenteuer. Viele Monate und eine große Menge fernöstliche Kampfkunst später kehrt Veidt schließlich nach New York zurück. Wo er beginnt durch intensives Studium der Börsenkurse sein erstes Vermögen in Aktien zu machen. Auf dem Weg nach oben lernt er Miranda kennen, seine große Liebe wie es scheint, doch getrieben von seinem Wunsch das eigene Imperium in kürzester Zeit aufzubauen vernachlässigt er die Frau die er eigentlich so sehr liebte viel zu sehr. Eines Abends treib Miranda diese Frustration in einen von New Yorks Underground Clubs in dem sie sich von keinem geringeren als Moloch dem Große ein paar Drogen verkaufen lässt. Der letzte Fehler ihres Lebens, denn am nächsten Tag findet Adrian sie tot in Ihrem Bett auf. Dieser Moment enthält eine solche Bitterkeit, dass selbst der so selbstbeherrschte Veidt in Tränen ausbricht und beschließt den Mörder um jeden Preis zu finden.

Zunächst einmal sei gesagt, dass die Zeichnungen dieser Ausgabe, mit Abstand die bisher besten der ganzen Reihe sind. Was Jea Lee hier auf das Comicpapier malt ist schlicht beeindruckend, von den Charakteren über die teils sehr guten Panel Kompositionen bis hin zu den Hintergründen, der Farbauswahl und den Motiven, hier stimmt so ziemlich alles.
Begleitet wird das visuelle Fest von einer gut aufgebauten und hintergründigen Geschichte um die anfängliche Entwicklung vom einfachen Jungen zum Held Ozymandias, wobei man hier fairer und richtiger Weise auch auf die Schachstellen verweisen muss. Das Motiv des überintelligenten Jungen, der seine Eltern verloren hat und nun einsam für das größere Wohl kämpft ist bei weitem kein neues. Doch bei all den guten Absichten ist Adrians handeln nicht von Moral sondern nur von dem Drang etwas Großes zu tun bestimmt. Dieser Größenwahn gepaart mit dem Wunsch die Welt in seinem Sinne zu verbessern Ozymandias  grade zu einer sehr interessanten Person und laden dazu ein diesen und die weiteren Bände zu lesen.

8.9 von 10 großen Eroberern