Robin Hood - Staffel 2 Teil 1 (2007) [Polyband]
Gerade noch im letzten Moment konnte Robin Hood (Jonas Armstrong) seine Angebetene Lady Marian (Lucy Griffiths) dem fiesen Guy of Gisborne (Richard Armitage) vor dem Altar wegschnappen. Doch dieser will diese Blamage nicht auf sich sitzen lassen und kerkert Marians Vater, den alten Sheriff Edward (Michael Elwyn), ein und brennt das Haus ihrer Familie nieder. Aber nicht nur dass, der Sheriff of Nottingham (Keith Allen) macht mit seiner Machtübernahme langsam richtig ernst und schmiedet mit anderen Lords und schwarzen Rittern ein Komplott um King Richard ermorden zu lassen, wenn er aus dem heiligen Land zurückkehrt. Hinzu kommt noch das einer von Robins Jungs zum Verräter wird und jeden seiner Pläne an Guy weiter trägt.
Endlich geht es auf DVD und Blu-ray weiter mit der BBC Serie. Innerhalb der hier untergebrachten sechs Folgen, wird die Story ordentlich voran getrieben und das Liebesdreieck zwischen Marian, Guy und Robin tritt angenehmer Weise wieder mehr in den Hintergrund. Man konzentriert sich mehr auf das Komplott, dass King Richard zu Fall bringen soll. Dabei wirkt die Situation mehr als einmal aussichtslos, wobei letztendlich wieder alles relativ gut endet, an Drama fehlt es hier aber trotzdem nicht. Die zweite Staffel beginnt ziemlich cool und stellt die Charaktere erneut vor, in der flapsigen Art, wie man sie gewohnt ist. Auch bei all den Intrigen, wird der trashige Charme und die oftmals ziemlich schäbigen Dialoge nie vergessen und es bleibt auch in der finstersten Stunde lustig. Richtige Höhepunkte fehlen in der Staffel aber noch. Es gibt zwar ein paar rech krasse Entwicklungen, doch diese gehen eher schleichend über die Bühne und entwickeln nicht ihre nötige Deftigkeit. Da sollte in der zweiten Hälfte noch mehr gehen. Langweilig wird es trotzdem nie.
Die Leistungen des Casts sind durchgehend gut und unterhaltsam. Besonders hervorgehoben werden muss erneut Keith Allen als Sheriff. Mehr Trash geht gar nicht, wie er über Nottingham regiert mit all seinen bösen Plänen und seinem falschen Zahn mit dem aufgeklebten Brillianten. Als ob ein wahnsinniger Pimp im Mittelalter gelandet wäre. Im vergleich ist Jonas Armstrong (Book of Blood) vielleicht viel zu brav, bleibt aber immer ein Super Kumpeltyp, genauso wie Sam Troughton (Alien vs. Predator), der allerdings zu oft völlig auf seine Rolle des Comic Reliefs reduziert wird. Toll ist auch wie Richard Armitage eine faschistoide Art des Robins darstellt. Somit ist es auch interessant das Lucy Griffiths sich zwischen Robin und Guy nicht entscheiden kann. Sie fühlt sich zu beiden Männern hingezogen, die sie ständig umwerben. Beide sind Bad Boys, schöne Typen mit Ecken und Kanten und stellen verschiedene Seiten der selben Medaille dar. Wählt sie Guy, bekommt sie ein sicheres Leben voller Wohlstand, lebt dafür aber in einem Unrechtssysten. Um so Leben zu können, müsste sie den Teil ihrer Persönlichkeit unterrücken, der sie zum Nachtwächter werden lässt. Als der kann sie für die Rechte der schwachen eintreten, was sie zu Hofe, in der Nähe von Guy nicht kann. Allerdings müsste sie wiederum ihre Sicherheit Aufgeben und ihren Vater in Gefahr bringen um für das Gute zu kämpfen und Robin zu ihrem Mann zu machen. Ihre Angst davor wie die anderen im Wald leben zu müssen, als Gesetzlose hält sich davon ab mit Robin zusammen zu kommen und full Time gegen das Böse zu kämpfen.
Handwerklich bleibt die Serie ziemlich gut. Die Sets sehen klasse aus und durch die unberührten tschechischen Wälder bekommt ihr wirklich schöne und epische Naturaufnahmen. Man hat die mittelalterlichen Dörfer wirklich schön nachgebaut und nur bei den großen Burgen erkennt man immer mal wieder das neben Stein auch viel Pappe verwendet wurde. Es fehlt den Steinburgen also teilweise optisch das nötige Gewicht um überzeigend zu wirken. Dafür sind die CGI besser geworden und werden ja eh nur selten eingesetzt. Insgesamt also recht lockere aber gute Unterhaltung.
Verteilt wurden die sechs Folgen auf zwei DVDs (und nicht wie auf dem Cover vermerkt auf drei). Diesmal gibt es abgesehen von einem Audiokommentar zur Folge „Schwesterherz“ keinerlei Extras. Was mich dabei bei den beiden vorherigen Veröffentlichungen schon etwas gestört hat, ist das der Kommentar ein wenig versteckt wurde. Dabei wäre im Hauptmenü noch genug Platz für einen Button gewesen.
6,9 von 10 gefährliche Musikinstrumente