Dinosaurs vs. Aliens (Dynamite)
Nach der Zerstörung ihres Planeten, flieht eine insektoide Alienrasse auf unsere Erde. Die Bedingungen scheinen für sie perfekt zu sein, Sauerstoff, eine große Bandbreite an Flora und Fauna und vor allem viel Wasser. Allerdings hatten sie nicht damit gerechnet, das irgendwelche Tiere ihres Zielorts derart stark wären, um den neuen Herren der Erde schaden zu können, aber schon nach kürzester Zeit bricht ein heftiger Krieg zwischen den Invasoren und den schrecklichen Riesenechsen los. Wer wird am Ende die Herschafft über den Planeten haben?
Grant Morrison (Batman Inc.) und Men in Black Regisseur Barry Sonnenfeld, haben sich zusammengetan um einen Kampf prähistorischer Ausmaße zu zeigen. Schon auf den ersten Seiten fällt auf, dass „Dinosaurs vs. Aliens“ die megalomanische Hollywood Variante eines alten Comics darstellt. Denn schon 1978, erzählre Comiclegende Jack Kirby in dem von ihm erdachten Devil Dinosaur Comics #4-#7 einen Alien Invasion Arc, in dem sich Devil und sein Kumpel Monn-Boy gegen eine Probensammelnde Alieninvasion durchsetzen mussten. Genau das passiert auch in dieser Graphic Novel.
Erstmal muss gesagt werden, dass die Zeichnungen atemberaubend sind. Es gibt einige Double Splashpages, die einfach nur fantastisch aussehen. Auch die Designs der Aliens und der Dinos sind einfach nur der Hammer. Bei den Actionszenen kann man eigentlich nur das Sabbern anfangen und an dieser Stelle wird das Comicmedium auf voller Linie ausgenutzt und der Kampf auf extrem hohem Niveau gezeigt.
Doch abgesehen davon, konnte mich die Story nicht sonderlich packen. Das liegt natürlich zum einen an der extrem simplen Prämisse „Aliens prügeln sich mit Dinosauriern“, allerdings wäre da auf erzählerischer Ebene mehr drinnen gewesen. Morrison hielt es nämlich für nötig jede Seite voll zu klatschen mit Caption Texten. Darin erzählen die Aliens von ihrer Flucht und ihrem Heimatplaneten. Darunter leidet aber die Action und die Aliens kommen uns dadurch zu menschlich vor. Ich mag wie die Dinosaurier nur durch Lautmalereien miteinander kommunizieren. Genauso hätte ich mir erhofft, dass die Aliensprache nur durch unbekannte Buchstaben umgesetzt wäre, dadurch hätten wir zwar keinerlei Text, aber das was passiert, hätte man auch ohne Text genauso verstanden und ohne Text hätte man sich als Leser in einer fremden Welt noch fremder gefühlt, was dem Comic die nötige Eigenständigkeit und etwas besonderes gegeben hätte.
Aber auch so kann der Comic im Grunde überzeugen, es wäre aber noch mehr drin gewesen. Dafür ist das Artwork einfach unglaublich geworden und beinhaltet zwei der coolsten Sachen überhaupt, nämlich Dinos und Aliens. Und noch mal: Die Action ist einfach fantastisch, sieht toll aus, reizt jede Seite bis auf die kleinste Ecke aus und ordnet die Panel immer so an, das sie die Stimmung perfekt rüberbringen. Einfach klasse!
Der Comic ist als 96-seitiges Hardcover bei Dynamite erschienen und nach dem Comic bekommt ihr noch einen Einblick in Mukesh Singhs Sketchbook und ein paar Seiten von Morrisons Skript. Außerdem sind noch Vorwörter von Grant Morrison und Barry Sonnenfeld enthalten.
8,5 von 10 Federschmucke