Samstag, 4. August 2012

Born Losers (1967)

Born Losers (1967)

Eine kleine kalifornische Stadt wird von einer Biker Gang terrorisiert, doch niemand traut sich etwas gegen die Rocker zu unternehmen. Als aber ein Halbstarker von der gesamten Gang verprügelt wird, mischt sich der Halbindianer und Green Beret Vietnam Veteran Billy Jack (Tom Laughlin) ein und hält die Motorradfahrer mit seinem Gewehr in Schach, bis die Polizei eintrifft. Allerdings bekommen die Rocker nur eine kleine Strafe und Billy soll über ein Tausend Dollar bezahlen. Da die Engel aus der Hölle schon wieder auf freiem Fuß sind, können sie gleich weiter machen mit ihrem kriminellen Treiben. Noch am selben Tag vergewaltigen sie vier junge Frauen. Aber auch diese schrecklichen Taten werden vermutlich keine Strafe nach sich ziehen. Zumindest sieht es danach aus das die Mädchen so sehr eingeschüchtert sind, dass sie keine Aussagen vor der Polizei machen werden. Nur Vicky Barrington (Elizabeth James) überlegt noch was sich machen soll. Viel Zeit zum nachdenken hat sich aber nicht, denn die Gang ist schon dabei die Zeugen auszuschalten. Im letzten Moment wird sie von Billy gerettet, der auf sie aufpassen möchte, bis sie sich entschieden hat, was sie tun möchte.

Born Losers ist schon ziemlicher Trash, aber gleichzeitig auch ambitioniert. Vordergründig ist der Film nicht mehr als eine Warnung vor den bösen Bikern. Es steckt dann aber doch etwas mehr dahinter. Interessant ist das hier mal kein Rachefeldzug auf eine Vergewaltigung folgt, sondern der zentrale Dreh- und Angelpunkt die Frage ist, ob die Mädchen Aussagen können und wie sie den Mut dazu aufbringen sollen. Sieht man so nicht gerade oft bei alten Drive-In Filmen. Da der Film aber an allen Ecken große Mängel aufzuweisen hat, kann man ihn dann doch nicht richtig ernst nehmen.

Hauptdarsteller Tom Laughlin hat ebenfalls Regie geführt (wie auch bei den weiteren drei Billy Jack Filmen), während Elizabeth James als Hauptdarstellerin auch das Drehbuch verfasst hatte. In beiden Fällen kann man nicht wirklich viel Talent attestieren. Darstellerisch sind hier mal wieder die Biker am glaubwürdigsten. Vermutlich hat man sie wie auch bei den meisten anderen Biker Filmen einfach von der Straße ans Set geholt. Mutig war der Film allerdings. Zwar werden nackte Tatsachen nur sehr behutsam gezeigt und auch bei den Vergewaltigungsszenen hält man sich ungewöhnlich zurück für diese Art von Film. Dafür war man bei der sonstigen Gewalt nicht zimperlich, auch wenn diese oftmals mehr als Plump umgesetzt wurde. Die Prügeleien sehen unheimlich tollpatschig und ungeordnet aus. Gedanken darüber wie sie aussehen sollen hat sich da vorher Niemand gemacht. Innovativer sind da schon die homoerotischen Untertöne innerhalb der Gang, die schließlich sogar zu innigen Zungenküssen zwischen den haarigen Bikern führen. Letztlich soll es nur darstellen wie verkommen die Sitten der harten Jungs sind, von wegen freie Liebe und so, trotzdem was besonderes, da man nicht oft beharten Männern beim Knutschen zusehen darf.

Das größte Problem von Born Losers ist sicherlich, das er dermaßen komisch ist. Immer wieder wirken Szenen absolut nicht so wie sie eigentlich sollten. Zum Beispiel wenn eine angedeutete Vergewaltigung viel zu locker genommen wird oder zwischen zwei wirklich bedrückenden Szenen ein Astrologe eingestreut wird, der Vicky Erzählt das ihre Sterne wegen dem Uranus nicht gerade gut stehen. Alles mehr als merkwürdig, teilweise aber scheinbar sogar so gewollt. Außerdem wäre die Spielzeit von fast zwei Stunden sicherlich nicht nötig gewesen, dadurch wiederholen sich einige Dinge einfach einige male ohne irgendwas voran zu bringen.

Ein sehr verworrener, aber irgendwie trotzdem ganz interessanter Bikerstreifen. Für Freunde des merkwürdigen Kinos sicherlich einen Probelauf wert.

6 von 10 Bikini Biker