The Dark Knight Rises (2012)
Acht Jahre nach den Ereignissen in The Dark Knight ist Gotham City in einem Zustand des Friedens und der Ordnung. Nach in Kraft treten der Dent Gesetze ist es Commissioner Jim Gordon gelungen fast das gesamte Ausmaß von Gewalt- und organisiertem Verbrechen in der Stadt auszulöschen. Doch innerlich fühlt er sich noch immer schuldig, weil er selbst die Wahrheit hinter der Ermordung von Harvey Dent unterschlägt und Batman diese auf sich genommen hat.
Auf einer Gedenkfeier zu ehren Dents möchte Jim endlich alles zugeben doch entschließt sich, dass die Stadt noch nicht bereit dafür sei. Er wird auf Grund der Entführung eines Kongressabgeordneten abberufen und verfolgt die Spur bis zu den Abwasserkanälen unter der Stadt. Hier trifft er auf Bane dem er nur knapp mit einer Schusswunde entkommt. Aus dem Krankenhaus heraus Befördert er einen seiner Streifenkollegen Officer John Blake zum Detektiv damit dieser ihm ab sofort direkt bereichterstatten kann.
Als Batman aus Gotham verschwand passierte genau dasselbe mit Bruce Wayne, der sich seit dem in Wayne Manor zurückgezogen hat. Seine Firma Wayne Enterprises zerbröckelt langsam, da er all sein Vermögen in die Entwicklung einer sauberen Fusionsenergiequelle gesteckt hatte. Doch das Projekt wurde kurz vor der Fertigstellung abgebrochen und liegt seit dem brach, da Wayne zu besorgt darüber ist, dass dieser Reaktor auch als Waffe eingesetzt werden könne. Auf Grund der aufsteigenden Bedrohung durch Bane einem skrupellosen mit scheinbar übermenschlichen Kräften ausgestatteten Kriminellen, besuchen sowohl Gordon als auch Blake – die beide die wahre Identität von Batmen kenn – Bruce Wayne um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Bei dem Versuch ihn aus Sorge um sein Leben davon abzuhalten kündigt der langjährige Hausbutler und Freund Alfred Pennyworth seine Stelle. Doch Wayne lässt sich davon nicht abbringen und der Dark Knight kehrt zurück nach Gotham.
Dies ist nur ein kleiner Abriss der Geschichte des 163 Minuten langen dritten Teiles der Dark Knight Trilogie von Christopher Nolan. Eine komplette Zusammenfassung der Handlung enthielte nicht nur zu viele Spoiler sondern würde auch den Rahmen dieses Artikels sprengen weshalb ich dazu über gehe meine Meinung zu Teil drei kundzutun. Die bereits angesprochene Langelaufzeit des Filmes ist das erste zweischneidige Schwert. Schön daran ist, dass sich man manchen Passagen und Erklärungen viel Zeit genommen wird um, so scheint es, eine epische Stimmung aufzubauen. Die andere Seite ist aber, dass dadurch auch manche Stellen einfach zu lang werden da diese Überbetont werden und letztlich keinen Nutzen für die Handlung bringen sondern einfach längen entstehen lassen. Längen ist dabei ein ganz interessantes Stichwort, denn für einen Film der als Actionkracher des Sommers angekündigt wurde tritt diese erstaunlich oft in den Hintergrund klar gib es die üblichen zwei, drei großen Momente alles in allem wurde sich hier aber schon zurückgehalten.
Was mich daran überrascht, dass hierdurch aber ein Ungleichgewicht entsteht und die Story teilweise einfach stockt bzw. zu sehr ausgewalzt wird. Im Hinblick auf die Actionsequenzen oder vielmehr die Auftritte von Batman selbst (die relativ selten sind) empfand ich das Problem, welches sich so ziemlich durch den ganzen Film zieht. Es wurde versucht zu realistisch und glaubhaft rüber zu kommen, was zu einem gewissen Maß auch absolut dem Universum entspricht doch geht der Film hier noch einen Schritt weiter und setzt ihn mit der realen heutigen Zeit gleich. Dadurch sieht man Szenen in denen der Dark Knight in hellem Tageslicht in seiner wie Hartplastik wirkenden Rüstung ein paar Anarchisten verprügelt. Diese und ähnliche Situationen nehmen dem ganzen viel Comicheftatmosphäre und wirken zum Anderen schon fast billig.
Nicht sehr comichaft und stark realistisch ist auch der Charakter von Catwomen geraten. Das Kostüm war im Vorwege ja bereits heiß diskutiert worden erinnert in seiner sehr dezenten Ausführung nicht mal mit Fantasie an eine Katze sondern eher an Cathrine Zeta-Jones in „Verlockende Falle“. Ohnehin wird Selina Kyle mehr oder weniger zur Stichwortgeberin der Geschichte degradiert, erscheint sie hier und dort mal um wichtige Ereignisse auszulösen wird aber nie wirklicher Kern des Geschehens. Daher ist auch ihre Entwicklung von der eiskalten Diebin hin zur Heldin eher ein Prozess der ohne den Zuschauer statt finde, also wenig nachvollziehbar.
Gesamthaft betrachtet ist der Film immer noch okay, er führt viele offene Fragen zu einem Ende, bringt Jim Gordon mal die Aufmerksamkeit die er verdient und liefert das erwartete Sprungbrett für John Blake als Robin. Doch ist er an seiner Ambition ein episches Finale der Dark Knight Reihe zu erschaffen an vielen Ecken und Kanten gescheitert und wird viele Kinogänger und Fans mit gemischten Gefühlen zurücklassen.
7.0 von 10 Fernet-Branca in Florenz