Mittwoch, 5. Dezember 2012

Children Who Chase Lost Voices (2011) [Kazé]

Children Who Chase Lost Voices (2011) [Kazé]

Asuna lebt seit dem Tod ihres Vaters alleine mit ihrer Mutter zusammen. Da diese als Krankenschwester arbeitet ist Asuna viel alleine. Damit kommt sie aber ganz gut zurecht, da sie schon lange sehr selbstständig ist. Nach der Schule geht sie direkt nach hause und kümmert sich um den Haushalt, danach erledigt sie gewissenhaft ihre Schulaufgaben und macht sich etwas zu essen. Wenn sie all das erledigt hat geht sie gemeinsam mit Katze Mimi in die Berge um für sich zu sein.
Dort hat sie ein kleines Radio das sie mit Hilfe eines Kristalls, den sie von ihrem Vater bekommen hat, betreibt und mit dem sie wunderschöne Musik hören kann. Was sie nicht weiß ist, dass die Melodien die sie hört aus einem Land namens Agartha stammen welches tief unter der Erde liegt. Eines Tages wird sie auf dem Weg in die Berge von einem Monster angegriffen und kann gerade noch rechtzeitig von Shun gerettet werden. Auch er und das Monster kommen aus Agartha wie sie später erfährt. Shun ist an die Oberfläche gekommen um Agartha vor den Arcangeli zu schützen, dies sind Mensch die von der Existenz Agarthas wissen und dorthin gelangen wollen. Es ist nämlich möglich in Agartha Kontakt zu Verstorben aufzunehmen und diese wieder zum Leben zu erwecken und genau das wollen die Arcangeli. Dies darf aber auf keinen Fall geschehen, da es nur Ärger bringt.


Für diesen Anime ist Regisseur Makoto Shinkai verantwortlich der auch "5 Centimeters per Second" und "The Place Promised In Our Early Days" gemacht hat und früher als Grafikdesigner für Falcom arbeitete.

Anfangs hat mich der Film sehr begeistert, die Zeichnungen sind schön und auch die Story schien mir recht spannend. Am Ende bleibt dann aber von dem Zauber nicht mehr so viel übrig. Weil immer wieder Momente auftauchen die nicht zum Rest passen.

In meinen Augen ist der Film für ein recht junges Publikum gemacht und wird relativ kindlich erzählt. Andererseits fließt dann aber doch ziemlich viel Blut und die Erwachsenen, besonders Asunas neuer Lehrer, verhalten sich total daneben. Er benutzt sie für seine Zwecke und lässt sie hinterher alleine mit seiner Waffe in einem fremden Land zurück. Was soll den Kindern denn hier vermittelt werden?
Erwachsene sind unzurechnungsfähig wenn sie trauern und von daher ist es total in Ordnung wenn sie sich wie Arschlöcher verhalten? Natürlich ist er der Böse in der Geschichte und die gibt es ja auch anderswo, trotzdem sagt mir mein Bauchgefühl das ich es nicht gut finden würde wenn mein 12 jähriges Kind so einen Erwachsenen vorgesetzt bekommt.

Ich als Erwachsene die auch eine nahestehende Person verloren hat kann verstehen wie er sich fühlt und weiß auch das es Tage gibt an denen man einfach nichts richtig macht weil es einem so schlecht geht. Trotzdem bin ich schockiert über sein Verhalten und frage mich wie ein Kind das erst empfinden muss. Man hätte sich hier klar für eine Altersgruppe entschieden müssen und den Film daran anpassen. Wenn man die kindliche Erzählweise etwas erwachsener gestalten würde dann wäre der Film für mich ein ab 16 Kandidat und ich hätte absolut nichts auszusetzen. So fällt es mir schwer zu sagen für welches Alter er passend ist.

Die Makoto Shinai Collection kommt mit folgendem Bonusmaterial: Making-Of, Interview und Original Trailer. Die Synchro finde ich bis auf die Stimme von Asuna, die mir oft einfach zu kindlich klingt, recht gelungen. 

6,3 von 10 gewagte Sprünge