Jason und der Kampf um das goldene Vlies (2000) [Koch Media]
Als kleiner Junge musste der Thronfolger Jason mit ansehen wie sein skrupelloser Onkel Pelias (Dennis Hopper) seinen Vater tötete, um an den Thron und an Jasons Mutter zu kommen. Einer der Wachsoldaten rettete Jason vor seinem Onkel umbrachte ihn zu den Zentauren. 20 Jahre später kehr Jason zurück um den Mord an seinem Vater zu rächen und den Thron für sich zu beanspruchen. Pelias will den jungen Mann aber töten lassen, aber Jason (Jason London) kann ihn davon abhalten. Er verspricht ihm das Goldene Vlies zu besorgen und am nächsten Morgen macht er sich auf seine Argonauten zusammen zu suchen. Bald hat er eine schlagkräftige Truppe, zu der sogar Herkules (Brian Thompson) gehört versammelt und macht sich auf die größte Reise die man sich vorstellen kann.
Ich habe dieses Remake des Ray Harryhausen Klassikers Jason and the Argonauts damals im Fernsehen geschaut, als er hier zum ersten mal lief. Meine Erinnerungen daran sind ziemlich gut gewesen, aber schon damals kam der Film nicht an die großartige klassische Version heran. Etwas über 10 Jahre später hat sich meine Meinung dazu nicht geändert. Mit einer Laufzeit von 3 Stunden, die auf zwei TV-Movies verteilt wurden, ist genügend Zeit vorhanden, um die Sage der Argonauten ausführlich zu erzählen. Das hat Regisseur Nick Willing versucht und zum Großteil auch geschafft. Wirklich vermisst habe ich nur Talos den bronzenen Riesen. Zu Beginn ist der Streifen ein wenig zu langsam und man muss sich an die schlechten Computeranimationen gewöhnen. Außerdem nerven die Szenen die eigentlich in die Webung überleiten sollen zunehmend.
Dafür sind die Kulissen zum Großteil wirklich gut und die Drehorte an der türkischen Küste sorgen für viele atemberaubende Naturaufnahmen. Bei den Schauspielern hat man mit Dennis Hopper (Alpha & Omega), Jason London (The Devil's Tomb) und Frank Langella (Superman Returns) nicht nur kleine Namen dabei. Außerdem geben sich alle ordentlich Mühe. Lustig sind die Momente in denen Herkules als Comicrelief herhalten muss und den anderen Argonauten immer wieder von seinen Heldentaten erzählt und dabei mehr und mehr belächelt wird. Abgesehen von dem lahmen Start und den räudigen CGI unterhält Jason auf der Suche nach dem goldenen Vlies recht solide und ist ein lockerer Spaß für Zwischendurch. Wenn ihr also mal drei Stunden irgendwie rumgekommen müsst, ist dieser Film nicht die dümmste Idee. Allerdings könntet ihr natürlich auch einfach die Version von 1963 zwei mal sehen und da bekommt ihr auch Talos den bronzenen Riesen.
Auf der ersten der beiden DVDs befinden sich noch ein paar Extras. Dort gibt es ein Making-of, den original Trailer und ein paar weitere Trailer zu anderen Titeln.
6,5 von 10 harte Harpyien