Montag, 3. Dezember 2012

Hellboy #11 - Der Krumme (Cross Cult)

Hellboy #11 - Der Krumme (Cross Cult)

In den Appalachen trifft Hellboy auf einen Mann, der vor vielen Jahren seine Seele dem Teufel verpfändet hat. Hellboy versucht ihm nun dabei zu helfen seine Seele doch noch behalten zu können. Gleichzeitig wollen die beiden noch einigen Hexen und dem, in der Gegend hausenden Krummen beikommen. Danach bekommt der rote Geisterjäger es mit einem maritimen Problem zu tun. Ein Medium ist durch einen dummen Zufall an den Totenschädel des legendären Piraten Blackbeard gekommen und verspürt nun den Drang den ollen Kopf zurück zu den übrigen Gebeine des Seefahrers zu bringen. Abe und Hellboy wollen die Wiedervereinigung verhindern, doch dann erwachen Blackbeards ehemalige Matrosen wieder zum Leben. Zuletzt reist Hellboy noch nach Südportugal wo er einem Maler helfen muss, der nicht nur von Goyas Gemälden, sondern auch von einem dämonischen Affen besessen ist. Dieser zwingt ihn dazu zwingt Götzen aus Ton zu modellieren.

In “Der Krumme” lies Mignola sich von alten Pulpstorys von Manly Wade Wellman inspirieren. Neben dem Krummen werden einige Hexen bekämpft, wir lernen wie man Hexenkugeln herstellt und Pferde werden zu Menschen oder auch mal andersherum. Dank Richard Corben wird aus dieser eher mittelmäßigen Hellboy Geschichte doch noch was ganz feines. Deformierte Menschen sehen, wenn sie von Corben gezeichnet werden, immer noch schrecklicher aus. Abgesehen vom Artwork, lebt diese Geschichte noch von ein paar kleinen feinen Ideen und Wendungen, die aus der Geschichte etwas besonderes machen.

In der darauffolgenden Piratengeschichte geht es zu wie in einem klassischen EC Horrorcomic. Sogar der Twist am Ende erinnert daran. Die Geschichte wird schön straight erzählt, es wird keine Zeit verschwendet und Mignola kommt relativ flott auf den Punkt. Als kurzes Hellboy Abenteuer zwischendurch sicherlich nicht verkehrt. Da die Geschichte eigentlich nur dazu dienen sollte das Videospiel zu prompten sollte man aber nicht zu viel erwarten. Irgendwie hat Dark Horse es damals aber auch versäumt den Comic unter die Leute zu bringen, wodurch man ihn nur in den Trades finden kann. Das Artwork stammt von Jason Shawn Alexander. Sein düsteres Artwork ist ganz schick, passt aber nicht unbedingt perfekt zum Hellboy Universum.

Darauf folgt der Höhepunkt des Bands. Nach langer Zeit hat Mike Mignola sich mak wieder daran gemacht eine ganze Geschichte im Alleingang zusammen zu friemeln. Als Grundlage diente ihm, für diesen Hellboy Fall in Portugal, Goyas “Los Caprichos” Serie. Die Motive dieser Gemälde arbeitet Mignola auch klasse in die Geschichte ein, aber auch abseits dieser coolen Idee ist der Fall um den alten biblischen Gott der zum Leben erweckt werden soll einfach richtig cool und erinnert an einfachere Hellboy Zeiten. Tolles Ding!

Der Rest des Bands wird gefüllt mit “Das Mal”, eine Story die aus einem Arztbesuch Mignolas resultiert. Kennt ihr vermutlich schon, da die Story auch schon beim Free Comic Book Day und beim Gratis Comic Tag veröffentlicht wurde. Ziemlich cooles Ding, schön surreal und ziemlich merkwürdig, auch wenn das Artwork von mir aus mehr eskalieren könnte. Dann wären da noch “Wie Koschej unsterblich wurde” und “Baba Jagas Festmahl”. Beide Geschichten erschienen als Back Ups zu Hellboy: The Wild Hunt #2, #3 und #4. Hellboy kommt hier mal nicht vor, dafür tauchen wir ein in die fantastische Welt der russischen Folklore, wobei Baba Jagas Sage spannender erscheint, weil sie ja auch schon so ihre Fehden mit Hellboy ausgetragen hat.

Vor Hellboys großem Finale, wurden hier noch mal einige übergebliebene Geschichten verwurstet. Solide Kost sind sie alle, auch wenn nur “Die Kapelle von Moloch” für mich persönlich was ganz besonderes ist. Beim Krummen ist das Artwork von Corben richtig gut und bei den Back Ups hat Guy Davis die Stifte geschwungen, der ja eigentlich auch immer alles richtig macht. Ansonsten ist der Band aber eher Hellboy durchschnitt. Was immer noch ein hohes Niveau bedeutet, aber eben im Vergleich zu anderen Bänden nicht das allerbeste ist. Jede Geschichte wird mit einigen erklärenden Worten von Mignola eingeleitet, außerdem bekommt ihr einen weiteren Einblick in Mikes Sketchbook, samt einiger Linernotes. Richard Corben zeigt auch noch seine Cover “Skizzen” und abgeschlossen wird dieser wie immer toll hochwertige Sammelband mit einem sehr interessant Infotext über den Pulpautoren und Phantom Stranger Erfinder Manly Wade Wellman. Da gibt’s einmal mehr nichts zu meckern.

7,8 von 10 beschriftete Pferde