Batman Sonderband #39: Huntress (Panini)
Dieses Trade von Panini enthält Huntress #1-6.
Huntress begibt sich nach Italien, genauer gesagt nach Neapel. Am dortigen Hafen sollen nämlich Frauen, Drogen und Waffen nach Gotham geschmuggelt werden. Natürlich will sie das verhindern und rettet die Frauen und zerstört die Waffen und Drogen. Am nächsten Tag trifft sie sich dann mit einem Reporter um die Sache Publik zu machen und herauszufinden wo der Mafiaboss sich aufhält und so macht sie sich dann auf den Weg diesen zu beseitigen. Tagsüber ist sie mit dem Reporter unterwegs, während sie sich Nachts in ihr Lederkostüm zwängt und der Mafia auf viele verschiedene Arten schadet. Plötzlich bekommt der Gangsterboss aber Unterstützung von unerwarteter Seite und Helena muss
Paul Levitz hatte ich nach Legion of Super-Heroes eigentlich abgeschrieben, da es so schien, als wäre er nicht mehr in der Lage eine Story verständlich rüberzubringen. Das kann er mit dieser 6-teigigen Huntress Miniserie allerdings revidieren. Trotzdem muss ich sagen das auch dieses Heft niemanden weiterhilft der gerade anfängt DC Comics zu lesen. Mit keinem Wort wird erklärt wer Huntress ist, warum sie in Italien ist, oder wie ihre Verbindung zu Batman ist oder sonst irgendwas. Vielleicht spielen die Miniserien ja auch nicht im Reboot Universum, bei DC ist im Moment doch eh alles möglich. Erst mit dem Gastauftritt einer bestimmten Dame am ende der Serie wird eine Verbindung zum Reboot Universum klar.
Allerdings sah es auch hier zuerst so aus als hätten wir wieder einen Comic vor uns der den Helden als „arrogante Scheiße“ darstellt. Die ersten 3 Seiten zeigen nämlich nur wie Helena sich drüber freut das Männer dumm sind und sie mit ihrem heißen Körper alles erreichen kann und sie fragt sich wie viele Leichen sie wohl zurücklassen wird. Was zur Hölle? Es gehört zwar zur Figur, dass sie rücksichtsloser als Batman agiert, aber trotzdem ist auch hier der Holzhammer nicht unbedingt das beste Werkzeug des Writings. Danach kommt so was aber nicht mehr vor und wir dürfen die Huntress erleben die wir mögen. Sie löst denn Fall recht souverän und fragt sich nur mal kurz ob Batman nur Glück hat oder ob sie selbst dran Schuld ist das sie beim Kostüm anziehen überrascht wurde. Sympathisch! Abgesehen von den Startschwierigkeiten macht Levitz aber alles richtig. Schließlich ist er aber auch Helena Waynes Miterschaffer gewesen und sollte daher auch wissen was er tut. Mir gefällt es auch sehr, wie er sie als starke Figur etabliert, sie gleichzeitig sexy darstellen lässt ohne dass sie zu übersexualisiert wirkt.
Marcus To (Red Robin) schafft es also mit seinen Zeichnungen Huntress sexy und gleichzeitig stark darzustellen. Schön mal zusehen das es auch noch Zeichner gibt die eine Frau erotisch darstellen können ohne sie nur als Sexobjekt zu zeigen. Hinzu kommen helle, klare Zeichnungen und gloriose Heldenaction. Ebenso gefällt noch, wie nahe seine Darstellung von Neapel an die Realität kommt. Levitz greift übrigens auch reale Dinge auf, wie zum Beispiel das Müllproblem, als sich vor ein paar Jahren die Müllmänner Italiens für lange Zeit im Streik befanden. Umso weiter die Handlung voran schreitet, desto hübscher werden die Zeichnungen auch.
Ich bin rundum zufrieden mit dieser Miniserie und abgesehen von den ersten paar Seiten die etwas out of Character und bemüht düster wirken gibt es eigentlich nichts was mich wirklich sehr gestört hat. Gute Mini!
8,6 von 10 geschlürfte Nudeln