Hamburg-Krimis - 9 - Todesengel Reeperbahn (Vitaphon)
Anfang der sechziger Jahre auf der Reeperbahn: Im Star-Club treten wie immer die neuesten Aufsteiger aus England auf. Diesmal handelt es sich dabei um die vier Pilzköpfe John, Paul, George und Pete. Wie alle anderen, sind auch die Mädchen der Band She Bees in die Engländer verknallt. Doch nach dem ein Mord im Star-Club geschieht, geraten die Mädchen durch ihre Verbindung zur Band nicht nur in den Fokus der Polizei, sondern auch in den von anderen zwielichtigen Gestalten.
So würden sich die Abenteuer der Drei !!! Also anhören wenn sie in den Siebzigern erschienen wären. Die neunte Folge der Hamburg-Krimis versucht einen Fall zu erzählen, der während der Beatlemania spielt, nachdem diese damals in Hamburg gespielt haben. Die Stimmung auf dem Kiez wurde auch ganz gut eingefangen und wenn man sich ein wenig auf Pauli auskennt kann man sogar ganz gut nachvollziehen welche Wege die Protagonisten ablaufen, was mir ziemlich gut gefällt.
Leider hat die Folge abseits davon und der guten Soundkulisse starke Probleme. Das schlimmste sind erstmal die Stimmen. Jasmin Wagner und Simona Pahl die Tina und Gina von den She Bees sprechen, machen ihre Sache zwar gut und klingen wirklich frisch, allerdings klingen sie auch nicht so als wären sie in den 50‘ern aufgewachsen und generell ziemlich überdreht nach Europa Jugendhörspiel. Alle anderen sind aber viel schlimmer. Da sind die vier Jungs der Band, die gekünstelt versuchen zu klingen wie Leute die eben nur ein wenig deutsch können. Ein wenig englisch mit eingebaut, das soll authentisch wirken, so redet aber niemand. Viel nerviger sind dann aber noch die Leute die hamburgerisch schnacken sollen. Unechter kann de Akzent gar nicht klingen, wodurch besonders die bösen wirken wie Cartoon Figuren. Außerdem gibt es keinen wirklichen Fall zu lösen. Die She Bees taumeln ein wenig übern Kiez finden den Bruder von der einen und dann ist alles zu ende. Mit Krimi hat das wenig zu tun und mit ermitteln überhaupt nichts.
Eine Folge mit viel Potential und zum Teil auch guten Sprechern, leider macht man gar nichts draus. Schade.
4 von 10 Geishas