Freitag, 22. Juni 2012

Die gläsernen Schwerter #2 - Ilango (Splitter)

Die gläsernen Schwerter #2 - Ilango (Splitter)

Wir befinden uns nicht mehr im Wald, sondern vor den unüberwindbaren Mauern der Stadt Karelane. Vor den Mauern befindet sich ein großer Sumpf, in dem sich viele Flüchtlinge angesiedelt haben, deren Heimat von den Wassermassen verschluckt wurde. In der Stadt will sie niemand haben und die einzige Möglichkeit wie sie an Essen kommen können ist als Sklaven am Staudamm zu bauen. Überwacht wird das Projekt von Orland. Dem Verbrecher der Yamas Vater getötet hat und ihre Mutter entführte. Doch das ahnt Yama nicht als sie in der Sumpfsiedlung ankommt. Genauso wenig ahnt sie wie nahe sie ihrer Mutter ist, als sie den Jungen Ilango und dessen Äffchen beim Diebstahl erwischt.

Ein schönes Album! Die Zeichnungen von Laura Zuccheri sind wieder famos. In großen Bildern zeigt sie eindrucksvoll die epische Stadt in ihrer ganzen Pracht genauso wie die schwierigen Arbeiten an Staudamm. Die Armut der Slums im Sumpf ist auch visuell spürbar und der Markt der Stadt wirkt sehr belebt, so wie man sich den Mittelpunkt solch einer Metropole vorstellt. Außerdem punktet die Zeichnerin auch bei den ausgefallenen und stark unterschiedlichen Kostümen durch Detaills. Ebenfalls mit von der Partie sind wieder einige äußerst ausgefallene Kreaturen, die gleichzeitig vollkommen abgedreht, aber auch irgendwie so wirken als könnte es sie wirklich geben. Künstlerisch alles auf hohem Niveau.

Storytechnisch ist eine deutliche Verbesserung zu bemerken. Durch diesen neuen Handlungsort lernen wir ein wenig mehr über die Welt und die Kultur des Comics. Die riesigen sintflutartigen Regenschauer deuten den Untergang der Welt an, der bald kommen wird, falls Yama die Prophezeiung nicht erfüllt. In Punkto Prophezeiung tut sich in diesem Band nicht wirklich was. Es gibt am Ende eine Andeutung wie es weitergehen wird, das war es dann aber auch. Viel mehr konzentriert sich die Handlung auf das Leben der Sklaven, die gerade mal geduldet werden im Schatten der wohlhabenden Stadt. Dabei schafft Sylviane Corgiat es genügend interessante Charaktere zu etablieren die den Leser bei Laune halten. Sowohl die Helden, als auch die Bösen haben genug Tiefe zu bieten um die die Geschichte spannend zu halten und auch die Welt ist durch diesen Band sehr viel schlüssiger geworden.

8 von 10 verrückte Bäume