Moldin (LOEVerlag)
Eigentlich lebt Moldin in einer ganz fantastischen Welt, nur für ihn selbst ist es nicht ganz so fantastisch. Er lebt nämlich mit dem Zauberer Ranok auf dessen Drachenfarm. Sein Zauberherr hat verfpgt die nicht ganz unpraktische Gabe Hühnereier in Dracheneier zu verwandeln. Moldin darf aber nur die doofen Aufgaben erledigen. Immer dafür sorgen das genug Drachengras vorhanden ist, den Stall ausmisten und so weiter. Doch dunkle Mächte stören den Frieden auf der Farm. Alles brennt nieder und nur Moldin und sein Drache Feurio können die Farm noch retten. Dafür müssen sie allerdings Loko, den finsteren Herrn des nebligen Nebelbergs bezwingen. Dazu sind sie allerdings noch nicht bereit und außerdem steht zwischen unseren beiden Helden und dem Sieg noch eine verdammt lange Reise durch Höhlen, Dschungel und fremde Zivilisationen. Eins ist aber sicher, nämlich das sie immer wieder auf drollige Wesen treffen werden.
Moldin ist ein ziemlich ambitioniertes Projekt vom Autoren Niels Loewenhardt. Bisher hat er sich vor allem durch das entwickeln von Lernspielen, darunter auch eines von TKKG (das ich übrigens besitze aber noch nie gespielt habe), einen Namen gemacht. Mit Moldin vertont er seine Geschichte über den kleinen Zauberlehrling und seinen Drachen als Hörspiel und dann auch noch gleich auf 3 CDs. Die Sprecherriege macht aber schon mal Mut das es was werden könnte.
Und wirklich kann die Geschichte von Anfang bis Ende toll unterhalten. Natürlich ist eine Geschichte mit einem Drachen und einem Zauberlehrling nicht das neueste und auch die große Reise die unsere Protagonisten zu ihrem Kampf gegen das böse führt ist sicherlich nicht neu. Dafür steckt die Geschichte voller lustiger Details, die Dialoge sind clever, lustig und verkaufen die kleinen Hörer nicht für dumm. Überhaupt gefällt mir der Stil der Erzählung. Ein gewisses Augenzwinkern ist immer dabei und die Charaktere bemerken auch selbst schon mal das man nicht alles was sie tun ganz ernst nehmen kann. Auf ihrer Reise treffen die beiden immer wieder auf ulkige Wesen, durch deren Hilfe sie ihre Reise weiterführen können. Diese Tierchen sind meistens unglaublich süß und sorgen für eine Menge Spaß.
Bei der Vielzahl an Figuren ist klar das man bei einem kleinen Budget nicht für jede Rolle einen Sprecher ranholen kann und es somit zu Mehrfachbesetzungen kommt. Kein Problem, besonders bei einem Sprecher wie Dennis Mohme, wo es überhaupt nicht auffällt. Leider ist das nicht bei allen Sprechern so und manchmal unterscheiden sich die putzigen Wesen nicht stark genug. Neben Mohme überzeugen aber vor allem Oliver Siebeck als Erzähler, Dirk Petrik als Moldin und Anita Hopt in ihrer Rolle als Äffchen. Von den anderen Sprechern viel mir aber auch niemand negativ auf, nur die Mehrfachbesetzungen klingen nicht immer unterschiedlich genug.
Musikalisch hält man sich relativ zurück, die wenigen Stücke die man aber benutzt gefielen mir und passten auch ganz gut zu der jeweiligen Szene. Gefallen hat mir auch die Geräuschkulisse die einfallsreich ist und immer wieder lustige Momente hervorbringt. Besonders mit der Meerschweinchen Szene konnte man bei mir punkten. Kleinere Abzüge gibt es aber für die fehlenden Abschlüße der einzelnen CDs. Denn am Ende jeder CD hört die Geschichte recht abrupt. Ein kurzes Intro und Outro für jede CD wäre ganz nett. Natürlich gibt es das Problem nicht bei der Download Version, daran hätte man aber vielleicht doch denken sollen. Das Cover des Hörspiels stammt übrigens von der hamburgischen Comiczeichnerin Moki, deren Werke bisher bei Reprodukt erschienen sind und hier ebenfalls in der nächsten Zeit auftauchen werden.
Moldin ist ein sehr sympathisches Hörspiel das eine einfache Geschichte für junge Fantasy Fans erzählt ohne die Kinder dabei zu unterfordern oder ihnen das Denken abzunehmen. Wer das Hörspiel nicht nur hören möchte, sondern auch habtisch erleben möchte, sollte schnell zugreifen, da die CD Variante nur limitiert zu bekommen ist und ihr ansonsten nur noch den Download bekommt.
8,3 von 10 Drachen mit Vampirzähnchen