Dienstag, 26. Juni 2012

Die eingelegte Apokalypse der Pfannkucheninsel (Voodoo Press)

Die eingelegte Apokalypse der Pfannkucheninsel (Voodoo Press)

Gaston Glew feiert seinen 16 Trauertag. Doch er bekommt nicht, wie es brauch ist eine Schrotfinte geschenkt, sondern eine Holzschachtel mit Nichts. Gaston ist am Boden zerstört, ach ja und übrigens ist er eine eingeleckte Salzgurke und lebt auf dem eingelegten Planeten. Dort gibt es nichts anderes als Trauer und Salz, selbst die Kakteen werden krank. Aber zurück zu Gastons Trauertag. Nicht nur, das er Nichts geschenkt bekommt, er muss auch noch mit ansehen wie seine Eltern sich selbst töten. Na wenigstens sie haben etwas spaß an diesem wichtigen Tag. Gaston reicht es aber, er nagelt ein paar Knoblauchspinnen an seine selbstgebaute Rakete und nutzt seinen ausgeholten Vater als Triebwerk. So macht er sich auf zu einem anderen Planeten, einem Ort an dem er glücklich sein kann. Nach einer langen Reise stürzt er in ein goldenes Ahornsirup Meer. Der Empfang ist alles andere als nett. Erstmal ist es sehr suspekt, dass die Sonne einen Schnurrbart trägt, hinzu kommt aber noch das sie latent rassistisch ist. Doch sogar diese unschöne Begegnung ist vergessen, als er die wunderschöne Pfannkuchendame Fanny Fod erblickt. Sofort ist er in ihre Erdnussbutterlippen verliebt. Hat die Liebe eine Chance?

Nachdem das letzte Bizarre Abenteuer in Shatnerquake vergleichsweise schon fast normal war, entführt Cameron Pierce in seiner großartig betitelten Geschichte seine Leser in gar absurde Welten. Dabei trifft eine Gurke aus einer depressiven Gesellschaft, auf eine Pfannkuchendame und ihre künstlich fröhliche Welt. Dabei bekommt ihr alles was ihr von Bizarre Fiction erwarten könnt. Es gibt gemischt objektlichen Sex, Ahornsirupsplatter, politisch inkorrekte Sonnen, Tierquälerei und es werden sogar Raketen angebumst und besudelt. Dabei beweist Pierce immer wieder Mut. Zum Beispiel ist es eine große antiliterarische Kunst, bei einer Geschichte, die nicht einmal 80 Seiten lang ist, ein ganzes Kapitel zu integrieren in dem es nur um Türen und ihre Verarbeitung geht. Das dieses dann in einer ausgedehnten Sex-, dann Gewalt- und letztlich Nekrophilieszene mündet ist nur das Tüpfelchen auf dem I.

Wie es bei der bizarren Fiktion so üblich ist, wird die Geschichte ohne größere umschweife stetig nach vorne getrieben. Diese flotte und schnörkellose Erzählweise wird nur unterbrochen um die Geschichte völlig zum erliegen zu bringen, falls Pierce es an dieser Stelle für lustig hält. Funktioniert ziemlich gut und ist verdammt lustig. Überhaupt schafft es der Autor immer wieder in die Nähe der Absurdität zu kommen die man von Carlton Mellick III (Die Kannibalen von Candyland) gewohnt ist. Ein äußerst kurzweiliges und genauso amüsantes und lrankes Science-Fition Gurken Abenteuer. Wenn ihr mich fragt, das beste Bucht mit einer Gurke in der Hauptrolle!

Das Covermotiv stammt erneut von Christian Krank, der auch schon das Cover von Shatnerquake und die Comics Tales of Dead Earth #1 und #2 kreiert hat. Am Anhang des Buchs, findet ihr noch ein paar Infos über den Autoren und eine kleine Leseprove von Rotten Little Animals.

8,6 von 10 Türinspektoren