Kommissar Fröhlich #7: Gespaltenes Herz (Gringo Comics)
Vorbei! Fröhlichs fettes Herz hat endgültig schlapp gemacht. Zu viel Fleisch und anderer Müll. Er wollte es ja nicht anders und groß trauern will auch niemand um ihn. Doch dann steigt er aus dem Sarg. Alles nur ein Traum, wie so oft nach seinem Herzinfarkt (siehe: Kommissar Fröhlich #6: Tödlicher Irrweg). Auf drängen seiner, wie er behauptet frigiden Hausärztin, befindet er sich gerade auf Kur. Keine Kippen, kein Fleisch und dazu dann auch noch Schlammbäder mit alten Männern. Schönen Dank auch! Wenigstens muss er sich in der Zeit nicht mit Leichen rumärgern. Ach Fuck und schon geschehen mysteriöse Morde in der Klinik. Der Teufel scheißt eben immer noch auf den dicksten Haufen.
Da ist der gute Fröhlich dem Tod noch mal von der Schippe gesprungen, aber auch die Genesung wird kein Zuckerschlecken. Nicht nur das Klinikleben an sich, mit all seinen Regeln macht ihm zu schaffen, sondern auch die Nachtschwester und andere „Mithäftlinge“. Dann geschehen auch noch Morde und schon ist er mitten in einem neuen Fall. Dabei ermittelt er erneut nicht wirklich und lässt sich eher von den Geschehnissen zum Täter führen. Ist aber nicht schlimm, da besonders die tollen Dialoge mit dem zynischen Schwein Fröhlich total unterhaltsam sind. Sicherlich ist Fröhlich kein Sympathieträger, aber er macht seinen Job. Super ist auch das er trotz seiner nicht gerade umgänglichen Art irgendwo doch eine coole Hauptfigur ist. Er ist ehrlich, sacht immer was ihm nicht passt, eben jemand bei dem man weiß woran man ist. Die Story lebt vom teilweise vielleicht etwas gewagten Humor, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist und dem derben und auch recht harten Finale, das mich direkt packen konnte.
Das erste Highlight im optischen Bereich findet man gleich auf dem Cover. Fröhlich im Bruce Lee Gedächtnis Trainingsanzug. Wer die Figur für so was hat, kann es wagen. Im Heft selbst, seht ihr natürlich nichts mehr von der gelben Farbe des Anzugs, da auch diese Ausgabe ohne Farben auskommt. Das Artwork ist schön düster und stellenweise wohl auch das was man als edgy betitelt. Besonders dem krassen Finale und den zum Teil absurden Todesarten steht das sehr gut. Großartig sind zudem noch die großen Kontraste zwischen hell und dunkel, die sich in großflächigen schwarzen Bereichen niederschlagen. Das Ganze gefällt mir sogar so gut, man könnte auch einfach mal die Namen Mignola und Miller in den Raum werfen.
Toller Band, 52 Seiten die im Flug vergehen und ein Fest für jeden sind, der einen etwas spezielleren Humor hat. Noch erwähnt werden soll, dass meine Ausgabe immer auf der linken Seite am rechten Rand einen weißen Streifen hat, der da so nicht hingehört und teilweise auch über Sprechblasen geht, wodurch wiederum diese nicht immer problemlos zu lesen sind. Keine Ahnung ob davon nur meine oder wenige Ausgaben betroffen sind, im Zweifelsfall einfach mal schauen wie es in den Heften aussieht, die euer Comicdealer vorrätig hat.
8 von 10 Graupelschauer