Ghost World (2001)
Enid (Thora Birch) und Rebecca (Scarlett Johansson) sind Hipster und beste Freundinnen. Gerade sind sie mit der Highschool fertig geworden und nun stehen ihnen alle Möglichkeiten der erwachsenen Welt offen. Wirklich nutzen wollen sie ihre Möglichkeiten allerdings nicht und gammeln lieber den Sommer lang rum und geben sich inhaltslosen Dingen zu. Nach einiger Zeit finden aber beide ihre Projekte. Rebecca will den Plan umsetzen einen Job zu finden, damit die beiden bald zusammenziehen können, währenddessen lernt Enid den einsamen und uncoolen Plattensammler Seymour (Steve Buscemi) kennen und versucht ihn zu verkuppeln.
Genauso wie der Comic von Daniel Clowes, auf dem der Film basiert, ist auch der Film angenehm schlicht gehalten. Auf große Momente oder Elemente die größer wirken könnten, als die Geschichte eigentlich ist werden weggelassen. Liegt vielleicht daran, dass Clowes auch am Drehbuch mitgeschrieben hat. Allerdings kann man nicht sagen, er wäre keine Kompromisse eingegangen, denn die nur lose zusammenhängende Episoden Art des Comics hat man nicht beibehalten und ordnet sich dem klassischen drei Akt Aufbau unter. Auch ansonsten wurden einige der Gags entschärft, verschiedene Charaktere rausgeschrieben oder zu anderen zusammengeführt. Gleichzeitig wird einiges subtiles deutlicher ausgesprochen und die eigentliche Itention, nämlich die Sinnlosigkeit der Jugend und vor allem die Leere des Lebensstil den die beiden Mädchen führen, wird nicht angesprochen. Daher ist der Film als Comicverfilmung nicht so richtig gelungen.
Trotzdem hat mir der Film spaß gemacht. Man darf nur nicht zu sehr vergleichen. Es ist nun mal nicht so tiefsinnig und auch nicht so clever, dafür leichte Unterhaltung und eine clevere Komödie mit Niveau. Thora Birch (The Hole) spielt ihre Rolle toll, genauso wie Steve Buscemi (The Big Lebowski), der den unglücklichen Sammler sehr überzeugend mimt. Nur Scarlett Johansson (Avengers) finde ich relative uninteressant. Ihre Rolle ist eh nicht sonderlich spannend die meiste Zeit über und dann spielt sie auch nicht gerade überragend.
Ghost World kann die unbekümmerte nüchterne Erzählart der Vorlage ganz gut ins Filmmedium rüberretten. Terry Zwigoff (Crumb) muss aber wohl immer wieder Abstriche machen um den Film Mainstream genug zu halten. Trotzdem bleibt der Film irgendwie verschroben und anders, es wäre aber mit mehr Mut noch einiges mehr drinnen gewesen. Reinschauen lohnt sich aber trotzdem.
6,9 von 10 rauchende werdende Mütter