Höllisch heiße Mädchen (1972) [WVG Medien]
Ein frisch vermähltes Ehepaar ist im Begriff ihre Hochzeitsnacht einzuleiten. Kurz bevor der sexuelle Akt feierlich begonnen werden soll, erinnert sich die Braut noch einmal an ihre wilden Zeiten in Freiheit. Alles beginnt damit, wie sich die kleine Schwester von Angelika Seidel, wie die Braut heißt, bei ihr einst erkundigte, was die nackten Menschen da im Wald machen. Sie hatte nämlich befürchtet der Mann würde die Dame umbringen wollen. Angelika erklärt ihr aber, dass sie nur japanische Bodenturnübungen machen. Dann ist ja alles gut. Von diesen Moment an verfolgen wir Angelikas verdorbenen Werdegang zu. Viele Jungs wird sie nackig sehen, bis ihr Vater aus Wut über ihren legeren Lebensstil handgreiflich wird und sie von Zuhause abhaut. Ihre Flucht führt erneut durch einige Betten, bis sie schließlich von der Polizei in ein Kloster gesteckt wird. Natürlich ist sogar Gott kein guter Einfluss auf sie und es geht frivol weiter.
Eine Dame erzählt stolz das sie sich die Schmuckdose hat versilbern lassen. Dabei ist zwar das gesamte Familiensilber draufgegangen, aber das war es wert. Allein wie der Goldschmied vorgefeilt hat, war eine Wonne. Das dabei am Ende nur Silber gefärbte Schamhaare bei rausgekommen sind, ist einerseits großartig, andererseits auch. Schon anhand dieses Filmfragments sollte klar sein, dass Alois Brummer (Auf ins blaukarierte Himmelbett) auch bei “Höllisch heiße Mädchen”, ebenso bekannt als “Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen - Teil 2” sein, sagen wir mal, Erfolgspatent nicht verändert hat. Wie erwartet ist die Handlung wir. Die bezaubernde Karin Götz (Beichte einer Liebestollen) erinnert sich wahl- und ziellos an verschiedenste sexuelle Eskapaden. Dabei kommt es zu so mancher lustigen Situation, die aber meist ins abstruse und zügellos alberne abdriften. Sinn macht hier wenig. Keine Ahnung warum sich Frauen die Schmuckdose versilbern lassen, keine Ahnung warum man(n) sich den Penis fönen sollte und keine Ahnung warum man beim Sex in Fleischwürste beißen sollte. Doch dies und noch viel mehr passiert in diesem milde unterhaltenden Sexklamauk.
Am merkwürdigsten ist eigentlich an was sich Eva alles erinnern kann. Sie muss nicht mal anwesend gewesen sein um von etwas zu wissen. Totaler Blödsinn aber erstaunlicher Weise nicht immer unlustig. Karin Götz ist wie eigentlich meist, keine verehrte Wahl als erstes Nackideimädchen. Hinzu kommen noch nette Auftritte von Elke Boltenhagen (Hausfrauen-Report 1), Konstantin Wecker (Krankenschwestern-Report), der hier übrigens seinen dritten Filmauftritt hatte und auch Karin Hofmann (Graf Porno bläst zum Zapfenstreich) zieht mal wieder blank. Die Darsteller scheinen zumindest Freude an dem Blödsinn zu haben, den sie da verzapfen und man muss Brummer eingestehen, dass es durchaus lustige Momente zu sehen gibt. Handwerklich bleibt aber auch dieser Film auf allen Ebenen ein Minusgeschäft. Kamera öde, Storyaufbau nicht vorhanden, Charaktere haben nie mehr als die Eigenschaft geil oder prüde vorzuweisen und gute Unterhaltung sieht sicherlich auch anders aus. Schlimmer geht’s aber immer, daher kann man als geiler Genießer des Genres auch mal reinschnuppern. Es wird ein wenig miefen, frisch ist hier nichts mehr, aber der Hunger wird es hineintreiben.
Die DVD kommt im gewohnten Design der Erotik Classiscs und knalligen Farben und sieht somit hübsch aus. Das Booklet, über die wichtigsten beteiligten des Genres ist wie immer mit dabei und zudem noch der bekannte Schwung an Trailern. Nämlich: “Hausfrauen-Report Teil 6“, “Gestatten, Vögelein im Dienst“, “Jagdrevier der scharfen Gemsen“, “Aus dem Tagebuch einer 17-jährigen“, “Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen", "Die heißen Nächte der Josefine Mutzenbacher“, “Liebesvögel“, “Zwei Kumpel in Tirol“, “Hausfrauen-Report Teil 4“, “Wenn Mädchen mündig werden“, “Die munteren Sexspiele unserer Nachbarn” und der Alpenglühn TV Werbespot.
4 von 10 weiße Riesen