Die Fantasy-Trilogie "Morland" vom deutschsprachigen Autor Peter Schwindt erfreute sich in seiner gedruckten Form bereits einiger Beliebtheit. Wobei diese Bekanntheit zum großen Teil im Bereich der Fantasykenner und weniger im allgemeinen Buchmarkt zustande gekommen ist. Um die Geschichte über Morland auch anderen Interessierten näher zu bringen, die nicht grade drei Romane lesen mögen, hat Headroom sich um eine aufwendige Adaption als Hörspiel bemüht.
Morland - ein Land hoch im Norden. Zwischen schneebedeckten Bergen und rauchenden Industrieschloten erleben die Menschen des Landes keine guten Zeiten. Sie hungern, es kommt zu Aufständen, die Geheimpolizei ist allgegenwärtig. In dieser unruhigen Zeit tauchen plötzlich drei Jugendliche auf, die magische Fähigkeiten besitzen. Eine Gabe die seit langer Zeit verloren geglaubt war und nur durch die einst sehr machthungrigen Eskatay praktiziert wurde. Tess das junge Mädchen aus dem Waisenhaus entkommt durch ihre Fähigkeit der übermenschlichen Stärke. York, dessen Vater (ein Obersterrichter) ermordet wurde, hat die Möglichkeit sich an beliebige ihm bekannte Orte zu teleportieren und Hakon, ein junger Mann aus einer Zirkusfamilie, der mit einem Mal die Gedanken anderer Menschen lesen und beeinflussen kann. Eine gnadenlose Hetzjagd auf die drei beginnt. Gleichzeitig erschüttert eine rätselhafte Todesserie das Land. Überall werden Leichen geborgen, die definitiv keine Mordopfer sind.
Die Geschichte eines totalitären Systems in einer viktorianisch und zugleich industrialisiert wirkenden Welt ist sehr detailliert ausgeführt. Morland und die Hauptstadt werden in vielen Details und durch ihre gut aufgebauten Charaktere zum Leben erweckt. Neben der fantasievollen Geschichte über Macht und Magie fällt besonders die sozial- und systemkritische Haltung der Bücher auf. Machtgierige Politiker, übermächtige Polizei und Missstände in den Elendsvierteln. Alles wirkt authentisch und fügt sich in die Umwelt ein.
Besonders herausragenden an der Hörspieladaption ist, neben der spannenden Vorlage, die unheimlich gute Inszenierung der Headroom Studios. Jede Rolle ist durch einen erstklassigen Hörspielsprecher besetzt worden, welche alle einen sehr guten Job machen. Die Leistung muss zuletzt auch dem Regiesseur der Reihe gut geschrieben werden, denn alle Rollen spielen bemerkenswert gut und flüssig zusammen. Sie interagieren für ein Hörspiel äußerst natürlich und bieten mit der guten musikalischen und klanglichen Arbeit ein tolles Kopfkinoerlebnis.
Der Beginn der Morland-Trilogie auf Basis der Fantasiesaga lebt von einer erstklassigen Produktion, tollen Sprechern und einer spannenden Geschichte um drei besondere Jugendliche, die nicht nur durch ihre Fähigkeiten verbunden sind.
