Gestatten, Vögelein im Dienst (1971) [WVG Medien]
Nacktmodell Ursula (Rita Weinberg), braucht für ihr Studium dringend eine Biographie über Oscar Wilde. Im Buchladen ist aber gerade keine mehr vorrätig, aber der schüchterne Buchverkäufer besitzt selbst dieses Buch und möchte es ihr ausleihen. Bei sich daheim gilt es allerdings Ursula unbemerkt ins Zimmer zu bekommen, da seine Vermieterin keinen Frauenbesuch duldet. Klappt aber alles wie geplant, doch als er überlegt wie er sie unbemerkt wieder aus dem Haus bekommt, beginnt sie sich zu entkleiden. Am nächsten morgen kommt es dann, wie es kommen musste. Die alte Dame erwischt die beiden im Bett und schmeißt gleich beide raus. Ursula kennt zum Glück aber den redseligen Thaddäus (Rinaldo Talamonti). Irgendwo wird der ihn schon unterbringen können. Durch seine neuen Bekanntschaften taut der ehemalige Buchverkäufer immer mehr auf und erkennt dabei auch, dass er fürs andere Geschlecht gar nicht so unattraktiv ist wie er bisher meinte. Jetzt muss er nur noch irgendwie Geld verdienen, aber da wird ihm sein neu erworbener Charme sicherlich behilflich sein.
Huch, was ist das? Eine von vorne bis hinten nachvollziehbare (na ja beinahe) Story? Ein roter Faden, der mehr als nur eingedeutet wurde? Das ich so was noch erleben muss/darf. Verantwortlich zeichnet sich dafür Atze Glanert oder Albert Trenalg oder wie er sich auch gerade nennen mag. Mit “Dr. Fummel und seine Gespielinnen” saß er zum ersten mal auf dem Regiestuhl und hier zum zweiten und letzten mal. Unverständlich, denn im direkten vergleich zu seiner damaligen Konkurrenz im noch jungen Sexklamauk Genre schneidet er ganz ordentlich ab. Die Geschichte ist albern, wird trotzdem schlüssig erzählt und lässt dabei nur ein wenig Wahnsinn, sowie Tempo vermissen. Abgesehen davon gibt es viele schlimmere Auswüchse dieses Genres.
Rinaldo Talamonti (Graf Porno und die liebesdurstigen Töchter) ist hier in Bestform und redet fantastisch viel Blödsinn. Er bleibt aber bei weitem nicht das einzige bekannte Gesicht. Karin Götz (Beichte einer Liebestollen) ist ebenso mit von der Sexpartie wie auch Ingeborg Moosholzer (Die liebestollen Apothekertöchter) und Elke Boltenhagen (Hausfrauen-Report Teil 1). Solider Cast also und das obwohl es sich noch um einen der frühen Erotikfilme handelt. Wäre das Ganze nur etwas wahnsinniger und noch gewagter dann wäre es sicherlich eines der Highlights in dem Bereich, gerade weil alles andere solide Arbeit ist und auch einfach mal nicht so bemüht schlüpfrig und bekloppt rüberkommt.
Die Veröffentlichung innerhalb der Erotik Classic Reihe, besticht wie die anderen auch, durch das nostalgisch anmutende Design der Verpackung. Aber auch der Film selbst kommt in überzeugender Bild und Ton Qualität. Nicht fehlen, darf auch diesmal nicht das Faltblatt mit den Infos über die wichtigsten Darsteller des Genres. Außerdem sind auf der DVD noch die folgenden Elf Trailer enthalten: “Hausfrauen-Report Teil 6“, “Gestatten Vögelein im Dienst“, “Jagdrevier der scharfen Gemsen“, “Aus dem Tagebuch einer 17-jährigen“, “Gefährlicher Sex frühreifer Mädchen", "Die heißen Nächte der Josefine Mutzenbacher“, “Liebesvögel“, “Zwei Kumpel in Tirol“, “Hausfrauen-Report Teil 4“, “Wenn Mädchen mündig werden“, “Die munteren Sexspiele unserer Nachbarn” und der Alpenglühn TV Werbespot.
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