Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung #71 - Fear Itself: Nackte Angst (Hachette)
Enthält die US-Hefte Fear Itself Prologue: Book of the Skull, Fear Itself 1-3 und Fear Itself: The Worthy
Während des zweiten Weltkriegs vollführte der Red Skull im Auftrag von Adolf Hitler einige Rituale und Beschwörungen. Dadurch gelang es ihm unter anderen den Hammer Skadis zu beschwören, der aus der Welt der Götter in die Antarktis viel. Dort versuchte der Skull ihn zu seiner Waffe zu machen, war jedoch nicht in der Lage dazu ihn aufzulesen. Um auch andere davon abzuhalten errichtete Hitlers Thule Gesellschaft einen Schutzbunker um diesen Artefakt herum. Dann vergingen die Jahrzehnte und Sin, die Tochter des Skulls versucht das Werk ihres Vaters zu Ende zu bringen. Sie wird Trägerin des Hammers und somit selbst zu Skadi. Kurz darauf fallen weitere sieben Hämmer auf die Erde, die nur von den “Würdigen” gehalten werden können und diese, egal ob Schurke oder Held, zu Weltenzerstörern machen. Gemeinsam zerstören sie mit unaufhaltbarer macht große Teile der Erde und nicht mal die vereinten Kräfte der Helden können etwas ausrichten.
Fear Itself ist ein perfektes Beispiel dafür, was an den großen Comic-Events der letzten Jahren verkehrt ist. Der Prolog geht noch und ist eigentlich nur ein weiterer Ausflug von Brubaker in die Vergangenheit der Nazigegenspieler des Captain America. Sin und Baron Zemos Bemühungen an Macht zu kommen ist ganz nett zu lesen, hat aber Stellenweise schon was sehr albernes.
In der Hauptgeschichte, geschrieben von Matt Fraction (Hawkeye), geht es aber noch viel bunter zu. Ist das erste Vorgeplänkel überstanden, überschlägt sich der Plot vor Albernheiten oder zeigt unendliche Hauereien die nirgends hinführen. Am Ende ist auch dieser Megaevent nur ein sehr billiges Mittel um Helden gegen andere Helden und dann alle zusammen gegen alle Schurken kämpfen zu lassen. Die eigentliche Handlung ist vollkommen austauschbar und nichtssagend und selbst für Comicverhältnisse unlogisch und über lange Strecken völlig abstrus. Was sich ein eigentlich so talentierter Künstler wie Fraction dabei gedacht hat wird immer ein Rätsel bleiben.
Ebenfalls ätzend ist wie Neben- und Hauptfiguren vollkommen antiklimatisch verheizt werden, nur um dann kurz danach in irgendeinem der unzähligen Tie-Ins (darunter dann sogar ein paar ganz annehmbare Geschichten) wieder aufzuerstehen. Durch diese vielen Nebengeschichten die irgendwie in die Hauptgeschichte einfließen fehlt dem Event auch jegliche Struktur, Handlungsfluss und vieles ist ohne das zusätzliche Material kryptisch oder unlesbar. Auch die Hauptstory ist ohne die Tie-Ins oftmals nur mäßig erhellend.
Das Artwork ist pausenlos bombastisch. Standard für solche großen Events. Hübsche oder interessante Seitenaufteilungen, Bildarrangements oder so gibt es jedoch nicht. Hochwertige aber dafür völlig leblose und uninteressante Zeichnungen. Wer geistlos und unüberlegt, aber deftig mit viel Kloppereien unterhalten werden möchte ist hier richtig, ansonsten ein nutzloser Event, der nur durch ein paar wenige, hochwertigere Tie-Ins überhaupt eine Daseinsberechtigung erlangt.
Als Bonus enthält dieser Band noch einige Variantcover, sowie Infos über Matt Fractions Arbeit an dem Event.
5 von 10 Juggernaut Trainingseinheiten