Der Würger von London (1939) [KNM]
In London geht mal wieder der Tod um. Regelmäßig findet der Scotland Yard neue Leichen, die in der Themse umher schwimmen. Doch was zuerst wie eine zufällige Häufung von Unfällen erscheint, stellt sich nach der Autopsien der Toten als Mord heraus. Denn bei keinem der Toten findet man das dreckige Wasser der Themse in der Lunge wieder. Sie wurden also schon vorher getötet und sind nicht ertrunken. Daraufhin wird Detective Inspector Larry Holt (Hugh Williams) und der amerikanische Ermittler Lieutenant Patrick O’Reilley (Edmon Ryan) zu diesem Fall kommandiert. Letzterer war allerdings gerade dabei den Fälscher Fred Grogan (Alexander Field) zu überführen. Ihre Ermittlungen führen sie zu Dr. Feodor Orloff (Bela Lugosi) der Versicherungen und im speziellen auch Lebensversicherungen verkauft. Zufälliger weise hat der Gönner der Blindengesellschaft auch all die kürzlich verstorbenen versichert.
Wie viele Filme seiner Karriere, abgesehen von “Dracula” und “White Zombie” ist auch dieser Job von Bela Lugosi ziemlich in Vergessenheit geraten und das völlig zu unrecht. Zwar hakt es bei Story und Nebendarstellern an einigen Ecken, das Finale könnte durchaus besser arrangiert und spannender geraten sein und auch die Sets sind nicht immer überzeugend, dennoch kann Lugosis hypnotisierender Blick sehr viel retten. Dank seiner durchgehend fesselnden darstellerischen Leistung wuppt Lugosi den Streifen in allen seinen Szenen vollkommen alleine. Der solide und streckenweise clevere Plot nach einer Vorlage von Edgar Wallace tut sein mögliches und am Ende kommt dabei ein recht solider Streifen heraus. Abgesehen von dem leider unfreiwillig lauen Ende stört eigentlich nur die unsinnige norwegische Schauspielschönheit Greta Gynt, die außer hübsch auszusehen nichts zum Film beiträgt.
Netter Schauerkrimi mit einem starken ersten Teil und einem leider zu laschen Finale. Der Weg dahin unterhält jedoch gut . Für Fans von klassischem Gruselstoff eine deutliche Empfehlung.
Die DVD verfügt über ein schrecklich schlechtes Bild und einen nicht viel besseren O-Ton. Der deutsche Ton ist hingegen recht gut verständlich. Dabei handelt es sich jedoch um eine deutsche Neuvertonung in der zum Beispiel Bela Lugosi von Joachim Kerzel (John Sinclair) gesprochen wird. Die deutsche Kinosynchro ist mittlerweile nämlich leider nicht mehr auffindbar. Neben einem Audiokommentar von Cedric Müller enthält diese Veröffentlichungen noch weitere Extras in Form eines Originaltrailers, Bildergalerie, die US-Credits, Filmprogramm und weitere Trailer.
6,7 von 10 stinkende Moraste