Donnerstag, 7. Mai 2015

Die Virtonauten von Remory: Krieg der Welten - Gratis Comic Tag 2015 (Holzhof)

Die Virtonauten von Remory: Krieg der Welten - Gratis Comic Tag 2015 (Holzhof)

Seit 2007 erscheint mit den „Virtonauten von Remory“ das spannende Weltraum- und Zeitreiseabenteuer des Berliner Comic Autoren Hagen Flemming. Dieses Jahr präsentiert der Holzhof Verlag den siebten Band der Reihe mit dem Untertitel „Krieg der Welten“ zum GCT 2015 in kompletter Länge.

Die drei Marskinder Xi, Tau und Omikron sitzen seit einer Weile im alten Ägypten fest nachdem sie durch einen Unfall mit dem Virtomaten in dieser Zeit gestrandet sind. Während Xi und Tau versuchen den dritten im Bunde zu finden, hat sich Omikron mit dem jungen König Tutanchamun angefreundet und hilft ihm bei seinen Kriegsplänen gegen die hübsche Nofretete. Angestachelt durch die berühmte Geschichte „Krieg der Welten“ von H.G. Wells zieht der 9-Jährige in eine blutige Schlacht gegen Theben, um letztlich die Stadt zu erobern und sich zum Pharao von ganz Ägypten zu machen.

Die Idee von Menschen auf dem Mars und eine art virtueller Zeitreise ist ganz interessant und unterhaltsam, jedoch ist es schwer hier im siebten Band der Geschichte einzusteigen weil einfach viele Details und Kenntnisse über die Charaktere fehlen, wodurch diese etwas blass rüberkommen. Dafür sind die historischen Ereignisse in ihrer komprimierten Art recht akkurat wiedergegeben. Am Besten gefällt mir in diesem Band allerdings der Auszug aus „Krieg der Welten“ in dem auf sepiafarbenen Seiten kein kurze Auszüge mit dem britischen Astronom Percival Lowell zu sehen sind, die very british gehalten sind.
Aus der Sicht der deutschsprachigen Comic-Geschichte sehr interessant und sicher eine Rarität sind die, im Mittelteil des Heftes abgedruckten, Auszüge aus dem DDR-Comic „Möchtelmanns Abenteuer“. Hierbei handelt es sich um klassische Comic-Strips mit kurzen satirischen Momenten des Normalbürgers Möchtelmann.

Remory ist wegen seiner interessanten Zeitreise-Geschichte sicher mal einen Blick wert, wobei mir die Zeichnungen teilweise zu simpel und manche Mimiken unpassend erschienen. Die Möchtelmanns Abenteuer bieten geschichtlich auf jeden Fall einen spannenden Einblick in die Comics der DDR-Zeit sind in ihrer Aufmachung und ihrem Humor allerdings Kinder ihrer Zeit.


7.0 von 10 virtuosen Rissen auf der Marsoberfläche