Before Watchmen: Comedian #1 (DC)
Die dritte charakterbasierte Reihe der Mini-Series Before Watchmen dreht sich um das Leben und Wirken von Edward Morgen Blake, dem Comedian. Edwards Charakter ist bereits in der original Watchmen Geschichte schwer zu fassen gewesen dem entsprechend hatte möglicher Weise der ein oder andere Hoffnung durch diese Reihe einige noch unbekannte Einblicke in das Leben von „Eddie“ Blake zu erhalten.
Die Geschichte zeigt uns Morgan, der gedankenverloren in einer Villa in den Bergen von Los Angeles sitzt und einen Baseball in seiner Hand betrachtet. Er erinnert sich, wie er vor einige Zeit auf dem Anwesen der Kennedys mit den Jungs Football gespielt und anschließend ein ernstes Gespräch mit Jackie Kennedy geführt hatte. In welchem klar wird, dass Eddie eine besondere Beziehung zu der Familie Kennedy unterhält und für sie so manches Problem aus der Welt schafft, solle er sich doch um diese „drogenabhängige, blonde, Schlampe“ kümmern, die Bob Probleme machen könne. Nach dem Gespräch mit Jackie wechselt der Comic wieder in die Gegenwart und zeigt, dass Morgan mit einer scheinbar ohnmächtigen blonden Frau im Bett gelegen hatte. In ihrer Hand und auf ihrem Nachtisch stehen jede Menge Drogen und Medikamente. Ganz offensichtlich wird hier die Todesnacht von Marilyn Monroe in Verbindung mit dem Comedian gebracht um seine Loyalität (sofern er so etwas kennt) zu eben jener mysteriösen Präsidentenfamilie zu unterstreichen.
Einige Jahre später sehen wir Edward Blake in einer Bar sitzend bei einem Spiel der Giants, wobei er auf Grund seiner Wette, auf eben jenes Team, von den Anwesenden etwas auf die Schippe genommen wird. Das Telefon klingelt und es ist kein geringerer als Präsident Kennedy, der Eddie zu einem Spiel, dass in der nächsten Woche stattfinden wird einladen möchte. Auf dem Flughafen, auf dem seine Maschine Richtung Washington starten sollte, wird er allerdings von einem FBI Agenten abgefangen, der ihn mit der Bitte von Direktor Hoover zu einem Fall hinzuzieht, der äußerste Wichtigkeit hat. Es geht um die Festnahme oder Überwältigung von „Moloch the Mystic“, einem der wenigen maskierten Schurken, dessen Wege sich immer mal wieder mit denen des Comedians kreuzen. An seinem Drogenversteckt, legt der Comedian zunächst einen für ihn typisch subtilen Auftritt hin um sich anschließend zu Moloch vorzukämpfen. Doch als die beiden aufeinander treffen gibt es wider erwarten keinen Kampf, stattdessen sitzt Molch weinend mit den Worten „Er ist erschossen worden“ vor dem Fernseher. Es ist der Moment des Kennedy Attentats.
Ich vermag bisher nicht zu beurteilen ob die sehr starke Verflechtung des Lebens Edward Morgans mit dem der Kennedys eine gute oder originelle Idee ist oder im späteren Verlauf noch sein wird. Was mir aber auffällt ist, dass im Grunde sehr wenig über seinen Charakter bekannt wird, zu sehr wird er hier über seine „Bekanntschaften“ und zu wenig über sich selbst definiert. Es ist keine wirklich schlechte Ausgabe, es wird langsam eine Geschichte aufgebaut, die möglicher Weise Potenzial birgt aber für sich genommen konnte diese #1 des Comedian leider nicht überzeugen.
6.2 von 10 einflussreichen Komikern