Decadence Bizarre (1994) [Savoy Film]
Das Leben an der Cote d‘Azur ist nicht gerade billig und Chris (Antonio Kamerling) arbeitet nur ungern. Trotzdem kommt er mehr als gut über die Runden. Immer wieder verführt er alte Damen und raubt sie nach getaner Bettarbeit aus. Doch eine der alten Frauen wehrt sich und verletzt ihn dabei stark im Gesicht. Daraufhin schlägt er sie wieder und wird sofort von einem Hotelmitarbeiter bei der Tat ertappt. Da er nicht aus dem Hotel kommt, weil man ihn überall sucht, versteckt er sich in einer unverschlossenen Suite. Darin überfallt er den an den Rollstuhl gebundenen Glover und zwingt ihn dazu ihn bei sich aufzunehmen. Nach einigen Tagen entwickelt sich zwischen den beiden eine merkwürdige Verbindung. Glover hofft der den jungen Gigolo wieder am Leben teilnehmen zu können. Chris muss ihm beschreiben wie sich alles anfühlt, was er nicht mehr fühlen und machen kann. Es beginnt mit Speisen, die Glover nicht essen darf oder sportliche Aktivitäten. Es geht aber schnell viel weiter. Glover bestellt Chris Huren aufs Zimmer mit denen dieser erst schlafen soll und ihm später davon berichten muss wie es sich angefühlt hat. Aber auch damit ist er nicht lange zufrieden und die Spielchen werden immer kranker. Als sich dann noch eine Frau zischen die beiden Männer stellt, gerät die Situation völlig aus dem Ruder.
Suite 16 oder wie man den Film nun nennt Decadence Bizarre, ist im Grunde ein solides Psychodrama um einen isolierten Mann und seine bizarren versuche an dem Leben teilzunehmen, das ihm durch seine Erkrankung verwehrt bleibt. Die oft glaubhaften und überzeugenden Charakterentwicklungen, sorgen für einige intensive und äußerst beklemmende Momente. Allerdings sind die Probleme des Films ebenso groß. Nicht immer sind die Aktionen der Figuren wirklich nachvollziehbar und neben den wirklich guten Momenten, gibt es mindestens genauso viele unfreiwillig komische Szenen. Diese sind meistens so daneben, das es einen ziemlich stark aus dem Film herausreißt. Zudem sind die Sexszenen sehr albern gefilmt und haben weder Atmosphäre noch sehen sie gut aus. Insgesamt kann man diese doch zugegebenermaßen großen Mankos ganz gut ausblenden und trotzdem gut unterhalten werden. Leider verbaut sich der Film dadurch aber einen besseren Status.
Das Bild der DVD ist ziemlich unscharf und grobkörnig und stammt anscheinend wirklich noch von einer VHS. An den Bildrändern ist die Unschärfe richtig schlimm und auch der Ton ist nicht der beste. Dafür ist die Synchro meist gut. Als Bonus bekommt ihr ein Wendecover und den Trailer zum Film. Dazu noch einige andere Trailer unter anderem zu Transmorphers 3, Elvira, und Killertomaten 2.
6 von 10 Runden Gunstar Heroes