Dial H #1 (DC)
Nelse ist nicht mal dreißig, dafür aber fett, arbeitslos und hat schon einen Herzinfarkt hinter sich. Das bringt ihn aber nicht dazu etwas an seinen Leben zu ändern. Er macht genauso weiter wie bisher und auch das Rauchen lässt er nicht sein. Als sein Kumpel Darren ihm gut einreden will, kommt es zum Streit und Darren hat wutentbrannt ab. Nur wenige Meter vor Nelsons Wohnung, wird er von einer Gruppe krimineller zusammengeschlagen. Nelse bekommt es mit und vergisst für einen Moment seine Lethargie. Allein kann er seinem Freund aber nicht helfen und ruft an einer Telefonzelle um Hilfe. Doch damit alarmiert er nicht die Polizei, sondern verwandelt sich zu Boy Chimney, einem dunkeln Superhelden, der die Kraft des Rauchs nutzen kann. Jetzt kann er Darren retten und ihn in ein Krankenhaus bringen. Aber natürlich bleibt er nicht der einzige, der die Telefonzelle benutzt und schon gibt es ein paar neue, sehr ungewöhnliche Superhelden.
Nach vielen Jahren ist X.N. die mysteriöse Telefonzelle zurück und ich kann euch sagen Dial H lohnt sich! Der Stil ist düster, urban und ziemlich eigen. Ein wenig erinnert die Geschichte des Fantasy Autoren China Miéville an die Version von Gotham in der Hitman lebt. Jedenfalls ist es dreckig und ein wenig grotesk. Mateus Santolouco erschafft hier keine schönen oder coolen Figuren, X.N. aus normalen Leuten Helden macht sieht man auch, denn die normalen sind ausnahmsweise keine Modells oder coole Kerle.
Es ist verwunderlich wie viel Miéville in der ersten Ausgabe untergebracht bekommt ohne das es überladen und gehetzt wirkt. In Kombination zu den feinen und düsteren Zeichnungen von Santolouco und den bräunlich grau gehaltenen Farben von Tanya & Richard Horie gibt dieses Heft einen famosen Gesamteindruck ab. Fans der Justice League Dark und den anderen Mystery Titeln sollten unbedingt mal reinschauen, tolles Heft.
8,3 von 10 versaute Geburtstage