Irgendwie ist der Desperado Steve (Andrea Giordana) mal wieder dem Strick entkommen. Da er aber wie immer gesucht wird, muss er sofort weiter fliehen. Unterwegs wird er von einem tödlich verletzten Soldaten der Konföderierten attackiert. Mit letzter Kraft erzählt der sterbende Steve von seinem blinden Vater, der in der Geisterstadt Escondido lebt. Er soll dem alten Mann seine Pistole bringen damit er weiß das er gestorben ist. Steve nimmt die Uniform des verstorbenen und macht sich auf nach Escondido. Allerdings will er den Tod des gefallenen Soldaten übermitteln, sondern er gibt sich als der Sohn des blinden Mannes aus. Diese Charade geht für einige Zeit gut, doch dann kommen einige Gangster in die ehemalige Goldgräberstadt. Die Soldaten, die sich von der Front zurückziehen, sollen nämlich bald durch die Stadt fahren und eine große Menge Gold bei sich haben. Da sich unter den Gangstern auch Steves Exfreundin befindet, fliegt seine Tarnung auf und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
Ich habe als Kind Unmengen an Western als Kind gesehen. Das liegt vor allem daran das man Großvater zwei dinge sehr gerne mag: Filme in denen geballert wird und da er seinen Lebensunterhalt als Hufschmied verdient hat, sieht er gerne Pferde in Filmen. So haben wir zusammen immer wieder Western gesehen und machen es auch heute noch, aber nur wenn Oma nicht in der Nähe ist, da sie sonst immer in frage stellt warum die sich immer erschießen müssen. Somit habe ich zwar viele Filme des Genres gesehen, aber ich habe mich noch nie wirklich mit Spaghetti Western beschäftigt. Daher ist meine Meinung vielleicht etwas unqualifiziert, aber das hält mich auch sonst von nichts ab.
Escondido ist ein gut geschriebener Italowestern von Franco Rossetti. Der Desperado Steve, wird von Andrea Giordana gespielt, der wie eigentlich alle anderen Akteure in diesem Film eine wirklich gute Leistung abliefert. Nur Rosemary Dexter bleibt bis zum Ende blass und die romantische Komponente des Films somit ziemlich schwach. Ansonsten könnte man noch monieren, dass es ein wenig an Härte fehlt. Richtig blutig wird es nie, Schusswunden werden nur durch etwas rote Farbe gekennzeichnet. Dafür gibt es eine Szene die zwar vom Gewaltgehalt im vergleich zu anderen Western nichts besonderes ist, dafür nimmt die Szene einen wirklich sehr mit. Was zum einen daran liegt das der getötete Charakter hilflos ist und dem Zuschauer über die Zeit ans Herz gewachsen ist. Mit diesem Tod, beginnt auch der Finale Teil das Films in dem Steve sich zu seiner Rache aufmacht. Da sackt der Spannungsbogen auf einmal ziemlich ab, gerade weil die Szenen davor so stark waren und sich sehr final angefühlt haben. Der Racheakt hat mit dem Tempo ein paar stärkere Probleme und dazu kommt noch eine ziemlich Sinnfreie Saloonprügelei die nicht so recht zum Ton des Films passen will. Von diesen Kleinigkeiten fühlte ich mich aber spannend unterhalten. Zuletzt muss noch der wirklich ausserordentlich gute Soundtrack gelobt werden. Mitreißend und episch.
Das Bild der DVD ist für das Alter und die Ausgangsqualität super und auch der Ton hat nur ein paar kleinere Macken. Übrigens scheint die deutschte Videoauswertung zensiert gewesen zu sein, daher kommen zwei Szenen, unter anderem das vorverlegte Finale nur im O-Ton. Ansonsten habt ihr aber die Wahl zwischen der deutschen, der originalen italienischen und der englischen Tonspur. Als Bonus gibt es einige Trailer. Den deutschen Kinotrailer, den deutschen Videotrailer, den englischen Trailer und den Us-Trailer. Außerdem bekommt ihr zudem eine Bildergalerie mit Kinoaushängen und Postern und noch einige andere Django Trailer. Hier bietet das Wendecover mal wieder zwei Motive. Mit dem FSK Logo bekommt ihr das Cover von „Django - Die im Schlamm verrecken“ und auf der anderen Seite gibt es den Originaltitel „Escondido“.
7 von 10 Hirnkästen