Hellboy #10 - Die wilde Jagd (Cross Cult)
Als Hellboy aus dem Meer zurück aufs Festland kam, gab es schon bald erneuten Ärger mit allerlei übernatürlichen Wesen. Um sich davon wieder zu erholen, zog er sich ins ländliche Italien zurück. Dort bekommt er einen ominösen Brief von einer englischen adligen Jagdgemeinschaft. Die Truppe bestehend aus Mitgliedern der reichsten und einflussreichsten Familien des Landes. Er wird zur Riesenjagd eingeladen und gerät in England zwischen die Fronten eines Krieges zwischen Menschen und fantastischen Völkern. Vertrauen kann er aber niemanden und so schliddert er von einer Extremsituation in die nächste. Verbindungen zwischen ihm, seiner Herkunft und einer der berühmtesten englischen Sagen werden auf einmal klar und so beginnt sein wohl größtes Abenteuer aller Zeiten.
Mit dem zehnten deutschen Hellboy Sammelband, begann die finale Hellboy Trilogie auch hierzulande. Von den klassischen Horrorgeschichten ist nicht viel zu sehen, dafür erzählt Mignola in diesem Arc einen Fantasy Epos, wie ihn die Serie noch nicht gesehen hat. Auf 176 Seiten kämpft Hellboy gegen fiese Engländer, Igel-, beziehungsweise Schweinedämonen und eine wiederbelebte Dämonengöttin. Sogar mit der Artussage kommt der rote Junge in Kontakt und als erneut mehr über seine Herkunft und seine Bestimmung bekannt wird, bleibt sogar dem sonst so schlagfertigen Agenten gegen die Dämonenbrut die Spucke weg.
Im gesamten Band wird es nicht einmal langweilig. Von einer Actionszene zur nächsten geht es und wenn es zwischendurch mal ein wenig textlastiger wird, bleibt es ebenso spannend. Was anderes als ganz großes Writing darf man von Mignola eh nicht erwarten. Das alles wäre aber nicht annähernd so reizvoll, wenn Duncan Fegredos Zeichnungen nicht so perfekt zur Geschichte passen würden. Die Zeichnungen sind einfach nur großartige und gemeinsam mit den stimmungsvollen Farben von Dave Stewart wird dieser Band zu einem der schönsten Hellboy Bände überhaupt.
In der Vergangenheit wurden nicht immer alle Hellboy Comics perfekt übersetzt, besonders bei Hellboys Sprüchen konnte man den Humor nicht immer rüberretten, aber auch in diesem Punkt bin ich diesmal völlig zufrieden. Abgerundet wird das Ganze mit einem Vorwort von Mark Chadbourn, einem Blick in Fegredos Sketchbook inklusive Linernotes und einem kurzen Interview mit Mignola. Viel besser wird’s nicht mehr!
9 von 10 Hirschgeweihe auf dem Kopf