Ein Wochenende nach Maß (1979) [M.I.G.]
Am Samstag muss der kleine dickliche Angestellte Nicola (Lino Banfi) den Urlaub mit seiner liebsten absagen, da sein Chef ihn zu überstunden verdonnert. Der Betriebt bekommt nämlich Besuch von einem seiner japanischen Ingenieure und diesen soll er übers Wochenende bespaßen. Seine Freundin fährt derweil alleine in den Urlaub und lässt sich bedienen. Ist aber auch nicht zu schlimm, da der japanische Ingenieur Tokimoto (Edwige Fenech) eine hübsche Frau ist, mit der er sich prächtig versteht. Als sein Chef aber herausfindet das Tokimoto eine hübsche Dame ist will er diese Arbeit plötzlich doch übernehmen. Und auch mit seiner verlobten bekommt Nicola mächtig Ärger.
Am Sonntag kommt der völlig übermüdete Fernfahrer Mario (Michele Placido) von einem langen Arbeitstag nach Hause. Kurz nachdem er die Äuglein zu gemacht hat, wacht er auf, weil er beinahe ertrinkt. Die Nachbarin Enza (Barbara Bouchet) über ihm versucht sich nämlich gerade in ihrer Badewanne zu ertränken und überschwemmt dabei nicht nur ihre, sondern auch Marios Wohnung. Als er nach dem Rechten schaut, entdeckt er seine lebensmüde Nachbarin und rettet sie. Noch weiß Mario nicht wo er da hinein geraten ist. Denn jetzt muss er sich als Enzas Ehemann ausgeben, da ihre Eltern zu Besuch kommen und einen Schwiegersohn erwarten.
Am Freitag läuft dem berühmtesten Mann der Welt, Constantin (Adriano Celentano) eine seiner Balletttänzerinnen weg. Nun will sie einen Mafiosi heiraten und er muss es natürlich verhindern. Dafür überstehen er, sein Diener Ali und sein Choreograph so manche unangenehme Situation.
„Ein Wochenende nach Maß“ ist eine sehr klamaukige Erotikkomödien Anthologie, die durch Bodyhumor versucht wenigstens ein paar Lacher abzuernten. Im Bewusstsein, das diese drei Geschichten, die alle an einem Wochenende geschehen, nicht sonderlich unterhaltsam sind, hat man hier und da noch Brüste eingestreut. Keine neue Taktik, aber manchmal hilft es ja. Aber der Reihe nach.
In der ersten Kurzgeschichte sehen wir mit an wie Nicola sich in die japanische Dame verliebt. Der Humor geht hier davon aus, dass er sich andauernd die Finger einklemmt oder den Penis stößt. Das Finale hat für Freunde des ganz platten hau drauf Humors ein paar nette Szenen zu bieten. Schließlich kämpft ein dicker Mann mit Glatze und Geisha Verkleidung mit einer japanischen Kung-Fu Kämpferin, gegen eine verärgerte Verlobte, einen ebenfalls verärgerten Chef und ein paar italienische Bademeister. Und das ganze findet auch noch in einem futuristischen Zimmer statt, dass mit Geräuschen bedient werden kann. Hat durchaus seine Momente, versprüht ansonsten aber auch reichlich Langeweile.
Der Sonntag hat einen ganz akzeptablen running Gag. Immerzu schläft Mario ein, selbst wenn er gerade Kloschüsseln mit seinem Lastwagen transportiert. Diese werden dann auf der Autobahn verteilt und er schläft einfach weiter. Das ist auch wirklich schon das beste an diesem Segment. Ach ganz lustig ist noch wie die Eltern einfach ignorieren, das die gesamte Wohnung unter Wasser steht. Wie so oft wird der fehlende Witz mit viel Chaos und einem dicken Durcheinander mit vielen Verwechslungen und Verstrickungen kaschiert. Zumindest versucht man es, so richtig klappt es aber nicht.
Richtig genervt war ich dann vom letzten Segment. Den Afro-italienischen Ali, fand ich schon ganz dufte. Wie er sich die ganze Zeit über die rassistischen Sprüche seines Chefs freut ist irgendwie genauso putzig, wie daneben. Außerdem dem darf er als geschmacklose Stehlampe und mit Whiteface auftreten. Irgendwo sind da auch gesellschaftskritische Untertöne rauszuhören, könnte man glauben. Zuletzt kann diese Episode dann aber doch irgendwie unterhalten, da irgendwann der Moment kam an dem der Regisseur entweder aufgegeben oder endlich genug Koks am Set hatte und Adriano Celentano magische Schuhe verpasst hat, die selbstständig durch die Gegend laufen können.
Kein wirklich toller oder auch nur lustiger Film. Hat aber ganz klar einige semilustige Momente und könnte dem Einen oder der Anderen gefallen. Das Bild ist durchaus gut und der Ton kommt auch klar rüber. Bei beidem gibt es ein paar kleinere Störungen, aber nichts davon fällt wirklich negativ auf. Abgesehen von ein paar Trailern und der italienischen Tonspur müsst ihr auch ohne Bonusmaterial euer Leben weiterführen.
4,8 von 10 Opas die nach Heroin schmecken