Roland, Ritter ungestüm #4 (Cross Cult)
Der vierte Roland, Ritter ungestüm Sammelband von Cross Cult beinhaltet die 3 Alben „Die gefangene Prinzessin“, „Der Aufstand des Vasallen“ und „Die Reiter der Apokalypse“.
Roland und seine geliebte Prinzessin Gwendoline sind wohlbehalten aus Worms zurück zu Rolands Lehen in Rotteck zurückgekehrt. Um ihren Sie zu feiern lädt Roland König Artus und die anderen Ritter zu einem großen Fest ein. Alle feiern gemeinsam in äußerst ausgelassener Stimmung und es wird viel getrunken. So kommt es auch, dass es niemand bemerkt als Gwendoline, Roland und der kleine Johann vom Hünen von Worms und einigen Anhängern einer heidnischen Sekte entführt werden. Während Roland versucht sich und die anderen beiden zu befreien, glaubt der König, Roland hätte die Prinzessin entführt und brennt aus Rache Rolands Burg vollkommen nieder.
Ein sehr spannendes Album. Hier sehen wir den Anlass dafür, dass das eh nur sehr dünne Band zwischen Artus und Roland endgültig zu reißen droht, denn wie man sih vorstellen kann wird der ungestüme Ritter diesen Angriff vom König nicht einfach so hinnehmen. François Craenhals Zeichnungen sind hier noch relativ normal und unterscheiden sich nicht von denen der vorherigen Alben. Durch die Sektenmitglieder kommen aber dezente fantastische Einflüsse in die Panel, schon allein weil es ziemlich creepy aussieht wen die bösen ihre Tierköpfe tragen. Interessant ist aber das diese Geschichte sehr neblig geraten ist. Scheinbar hat Craenhals den Nebel durch vorsichtiges radieren erzeugt, sieht jedenfalls ziemlich cool aus.
Als Roland in seine Lehen zurückkommt und sieht was Artus angerichtet hat gehen natürlich die Pferde mit ihm durch. Er schwört Rache an Artus und schließt sich einer illustren Truppe von Halsabschneidern an und raubt mit ihnen die Steuereinnahmen des Königreichs. Aber selbst das demütigt den König für seinen Geschmack nicht genug und so beginnt er eine Armee aufzustellen.
Das zweite Album dieses Bands wartet schon mit ein paar mehr fantastischen Elementen auf. Zuerst wird Rolands aufkommender Hass sehr beeindruckend in Szene gesetzt und auch sein kurzer Aufenthalt bei den Halsabschneidern wirkt total surreal. Die Story selbst hat aber auch einiges zu bieten. Zuerst regt Roland sich ein wenig ab, in dem er Artus Gold stiehlt und es unter den Armen des Reiches verteilt. Roland Hood also. Wirklich interessant ist aber das Rolands Vater Frank von Wallburg zu Artus kommt um mit ihm über den Vorfall mit seinem Sohn zu sprechen. Dieser Dialog ist wirklich extrem gut geworden und wirkt sehr glaubhaft. Tolles Writing an dieser Stelle.
Was in „Die Reiter der Apokalypse“ geschieht verrate ich mal nicht, sage euch nur, dass es vor krassen Bildkompositionen und den merkwürdigsten Bildern die ihr je in einem Rittercomic gesehen habt wimmelt. Nach dem dunklen Artwork des vorherigen Albums wird es hier absolut surreal und wirkt wie ein schlimmer Albtraum.
Im Anhang wird François Craenhals Biographie fortgeführt und ihr erfahrt alles über die Jahre 1957-1965. Gut geschriebener, sehr informativer Text, der mich daran erinnert hat das ich „Die Vier und die Seeschlange“ mal wieder rauskramen muss. Eine Covergalerie gibt es ebenfalls und so ist auch Roland, Ritter ungestüm #4 ein wirklich runder Comic an dem es nichts auszusetzen gibt.
8,9 von 10 Feuersalamander