iMurders - Chatroom des Todes (2008) [M.I.G.]
Ein betrügerischer Ehemann wird, nachdem seine Rumhurerei bekannt wird, von seiner Frau erschossen. Einige Monate später werden nacheinander Mitglieder eines Chats umgebracht, die alle beim Sozialennetzwerk FaceSpace angemeldet sind. Während die Chatter die Todesfälle noch für einen Teil ihres Rollenspiels halten, beginnt das FBI die Ermittlungen aufzunehmen. Den Anfang machen sie bei der dreißigjährigen Sandra Wilson (Terri Conn). Ihre Vergangenheit könnte schon der Schlüssel für das Geheimnis hinter den Morden sein.
Der Name des Films und der Plot, der um ein Netzwerk gesponnen wurde, das nicht zufällig nach MySpace und Facebook benannt wurde, lässt darauf schließen, dass es sich hierbei um einen Slasher handelt, der wenig subtil auf die gefahren des Internets hinweist. Aber nicht mal diesen kleinen Kniff darf man von diesem blutleeren Slasher erwarten. Die Handlung setzt sich aus drei Hauptsträngen zusammen, die jeweils nicht immer viel mit dem eigentlichen Mysterium zu tun haben. Alle Charaktere scheinen ein oder mehrere Geheimnisse zu haben. Dabei wird es leider nie gruselig oder spannend, besonders die Kills kommen ohne jegliche Atmosphäre aus, sind dafür aber handwerklich ganz geschickt arrangiert. Heißt das es gut aussieht, aber eben nicht gruselig. Der einzige Reiz kommt dabei beim mittaten auf, dafür sind einige Punkte dann aber wieder doch zu unlogisch und richtig viel Sinn machen auch nicht alle Details.
Erschreckend ist allerdings wie langweilig die Charaktere sind. Allen voran Terri Conn und Frank Grillo (The Grey) als Pärchen mit dummen Streitigkeiten und ohne jegliche Chemie. Öder als die beiden wird’s nicht, da helfen auch dunkle Geheimnisse und alte Dramen nicht mehr weiter. Highlights sind Tony Todd (The Man from Earth), Billy Dee Williams (Star Wars Episode V) und William Forsythe (Sharkman). Leider bekommt keiner der drei sonderlich viel Raum um glänzen zu dürfen und wir müssen die meiste Zeit viel öderen Charakteren zuschauen die viel schlechter spielen.
Wer auf milde Slasher in TV-Optik steht kann mal reinschauen. Nervige Teenager hat man sich gespart, dafür walzt man die Spielzeit durch uninspirierte lesbische Spielchen unangenehm aus. Ach und der Soundtrack ist quälend, besonders der Creditssong ist nicht zu ertragen. Brauch eigentlich niemand.
Leider ist die deutsche Synchro nur in ein paar Fällen gelungen. Tony Todds deutsche Stimme zum Beispiel klingt total dämlich und macht jede Szene mit dem eigentlich charismatischsten Darsteller des Films zunichte (wer den Film auf englisch schaut, schont jedenfalls seine Nerven). Dafür ist die Bildqualität aber gut und mit einigen Interviews, einem alternativen Ende und dem Originaltrailer hat die Veröffentlichung wenigstens ein paar nette Extras parat. Eine Trailershow mit "Theatre Bizarre", "2033", "No Saints for Sinners" und "Café" ist genauso dabei wie ein Wendecover.
5,9 von 10 Enden die man lange voraussieht