Rape & Revenge (2006) [Musketier Media]
In der unmittelbaren Nähe der texanisch mexikanischen Grenze kommt es in der letzten Zeit immer wieder zu Entführungen. Junge, hübsche Damen aus Lateinamerika werden festgehalten und dazu gezwungen sich amerikanischen Sextouristen hinzugeben. Zu den Opfern gehört auch eine junge Dame die mit ihrem Freund nur auf der durchreise war, genauso wie eine Gruppe Frauen aus Mexiko und die Schwester des ersten Opfers und ihrem alkoholsüchtigen Mann. Auch wer fliehen kann, darf von der Polizei keine Hilfe erwarten. So liegt die Rache der gequälten in ihren eigenen Händen.
In den USA lässt Damian Skinner sein Regiedebüt recht seriös vermarkten. Es wird behauptet ”Red Ridge” wäre eine filmische Abhandlung einer schrecklichen Reihe von Gewalttaten, die sich wirklich im Bereich der südlichen Grenzen der USA ereignen. “Based on a true Story” also. Man wolle aufmerksam auf etwas machen, bei dem die meisten lieber wegschauen. Wäre natürlich interessant wen dem so wäre, das man diese schrecklichen Ereignisse aber nur für einen reißerischen Horrorfilm ausschlachtet, sollte aber jedem Filmfan schon ab der ersten Sekunde klar sein.
Hier bei uns versucht man gar nicht erst seriös zu wirken. Der Film wurde zu “Rape & Revenge” umbenannt, das Cover ist reißerisch, ein Warnhinweis macht uns darauf aufmerksam das uns Texas Chainsaw Massacre schon gewarnt hat (?????) und natürlich ist der Film Uncut. Auf dem Backcover werden wir noch einige male vorgewarnt wie schrecklich dieser Film sein wird, dass die Geschichte von wahren Begebenheiten inspiriert ist wird ebenfalls noch öfter erwähnt, ein Vergleich mit “Last House on the Left” und “I Spit on your Grave” darf auch nicht fehlen und zudem ist der Streifen noch: “Brutal! Grausam! Bizarr!” Man macht also Niemandem was vor und brüstet sich damit einen Exploiter vor sich zu haben.
Die Art der Vermarktung ist eigentlich schon das aufregendste. Dahinter steckt nämlich nicht viel. Ein paar der bedrohlichen Szenen sind durchaus etwas spannend und durch die billige Machart und die dreckige und schludrige Handschrift des Regisseurs, kann der Film zumindest ein wenig bedrohlich wirken. Insgesamt bleibt er doch recht harmlos. Vor allem wenn man ihn mit anderen Filmen des “Rape & Revenge” Genres vergleicht. Viele der Nebencharaktere nerven ziemlich, besonders der Geistig benachteiligte Mechaniker kommt tief aus der Slasher Klischeekiste gekrabbelt und auch die unfähigen und extrem dummen Cops tun etwas weh. Ein Retter, der nicht nur gegen die bösen, sondern auch gegen seinen eigenen Dämon Alkohol kämpfen muss, ist auch nicht das einfallsreichste seit Rohrzucker.
Red Ridge ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Für einen ernsthaften Film zu schlecht gemacht und viel zu schlecht gespielt. Auch das Drehbuch ist eher als Lückenhaft zu betrachten. Für Trash nimmt man sich zu ernst und für richtige Exploitation bleibt es zu brav. Unterhält nicht, schockiert nicht und löst auch sonst keine wirkliche Reaktion bei mir aus.
Das Bild der DVD ist nicht gerade berauschend und körniger als es sein dürfte. Die Credits sind sogar ganz merkwürdig und so unendlich klein das man so gut wie kein Wort lesen kann. Beim Ton wird’s nicht besser, der ist nämlich blechern und stellenweise ziemlich unangenehm. Als Bonus bekommt ihr noch den Originaltrailer und eine Bildergalerie. Wendecover ist auch vorhanden. Das beste dieser DVD ist aber ohne Frage der Trailer zu Daimajin.
4 von 10 blaue Häuser