Die Bestie vom Monte Bravo (1956) [Savoy Film]
Der Gringo Jimmy Ryan (Guy Madison) hat sich eine kleine, aber gut laufende Rinderzucht in Mexiko aufgebaut. Damit kommt sein eingeborener Konkurrent Enrique Rios (Eduardo Noriega), der in dem selben Dorf lebt und züchtet überhaupt nicht klar. Immer wieder bekommen die beiden sich in die wolle und der Fakt, das Jimmy mit Sarita (Patricia Medina), der verlobten seines Erzfeinds befreundet ist, entspannt die Situation nicht. Als dann immer wieder Rinder von Jimmys Herde verschwinden, hat er natürlich wieder Enrique unter Verdacht. Der verweist aber auf eine alte Sage, das angeblich in einem hohlen Berg eine urzeitliche Bestie lebt die immer wieder heimlich Rinder nascht. Ein billige Ausrede! Oder?
Die erste Stunde des Films kann getrost als Melodrama über das Leben in einem mexikanischen Dorf beschrieben werden. Wir schauen dabei zu wie Jimmy fernab seiner Heimat der USA, versucht ein Geschäft aufzubauen und dabei immer wieder auf Fremdenfeindlichkeit und Neid trifft. Ist dieser Zähe und nur selten interessante Teil überstanden geht es in der 57. Minute richtig los. Denn dann watschelt der Gummidino zum ersten mal auf die Bildfläche. Na ja zumindest seine fülligen Füßchen. Der Rest seines Körpers ist aber kein Kostüm, sondern Knetgummi, das durch Stop Motion in Bewegung gesetzt wird.
Leider hat man nur die Story von Willis H. O'Brien (King Kong und die weiße Frau) übernommen und ihn dann nicht so wie versprochen auch als Tricktechniker Engagiert und sicht stattdessen für kostengünstigere Effekte entschieden. Dafür sieht der Dino immer noch cool aus, nur seine Zunge ist ein wenig albern. Wenigstens ist es der erste Stop Motion Dino in Farbe, ist ja auch was.
Die Bestie vom Monte Bravo ist ein merkwürdiger Film, erst ein zwar langweiliges, aber ordentlich gemachtes Melodrama über das Leben in einem mexikanischen Dorf. Dann bricht der Film aber zusammen und wird zu einem Monsterfilm. Es wusste wohl Niemand so richtig etwas mit dem Film anzufangen und auch ich weiß es nicht. Das Ende mit dem Dino ist recht cool, aber extrem vorhersehbar und alles davor ist okay aber sehr unspannend. Dinofans können trotzdem mal reinschauen.
Der Ton ist Mono und das Bild nur 4:3 Letterbox. Dafür gibt es einige interessante Bonus Dreingaben. Die DVD enthält den Original Trailer, eine Bildergalerie und einen Audiokommentar mit Cedric Müller und Carolin Avelland, die einiges über den Film und die mexikanischen Bräuche erklären. Leider ist der Kommentar sehr starr und wenn versucht wird lustig zu sein, wirkt auch das sehr bemüht. Dazu kommt noch das der Kommentar komplett abgelesen ist und dadurch sehr langweilig wirkt, auch wenn ein paar Infos ganz interessant waren.
Außerdem bekommt ihr den Kurzfilm The Ghost of Slumber Mountain (1918), in dem ein Mann von einem Geist auf eine Insel mit Dinosauriern gebracht wird. Der 16-minütige Stummfilm, wird als erster Film angesehen, der eine Zeitreise darstellt und kann zudem noch mit tollen Dinoeffekten aufwarten. Tolles Extra!
Zu guter letzt noch ein haufen Trailer: Im Bann des weißen Zombies, Robinson Crusoe auf dem Mars, das unsterbliche Monster, der Schlitzer von London, Abenteuer des Robinson Crusoe, Reise zur geheimnisvollen Insel, das Biest, der Würger von London, zu Allem entschlossen!
6 von 10 Maiskörner